Mülheim. Der neue Vorsitzende Gerhard Ribbrock will sich auf die Kernkompetenzen des Vereins konzentrieren. Verbindungen hält er weiterhin für dringend notwendig.
Nach dem drohenden Aus im vergangenen Jahr hat sich der Förderverein Mülheimer Städtepartnerschaften jetzt bei seiner Mitgliederversammlung neu aufgestellt. Bei den Vorstandswahlen wurde Gerhard Ribbrock (65) zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er tritt die Nachfolge von Martin Weck an, der den Förderverein acht Jahre leitete.
Vor Ribbrock und dem neuen Vorstand, bestehend aus seinem Stellvertreter Manfred Krister, Schatzmeister Joachim Schiwy und dem (alten und neuen) Geschäftsführer Hans-Dieter Flohr liegen große Aufgaben. Eigentlich hätte der Verein im Dezember aufgelöst werden sollen. „Unsere bisherige Geschäftsstelle bei der Wirtschaftsförderung steht nicht mehr zur Verfügung, zudem hat die Stadt ihre Unterstützung von jährlich 7400 Euro eingestellt, auch Sponsorengelder sind weggefallen“, bedauert Ribbrock.
Auf Kernaufgaben konzentrieren
Aufgrund der knappen finanziellen Ressourcen will sich der Verein künftig auf seine Kernaufgaben konzentrieren. „Wir werden künftig überwiegend gegenseitige Besuche zwischen Mülheim und unseren Partnerstädten organisieren“, so Ribbrock. So sollen die über Jahrzehnte gewachsenen Freundschaften mit den Partnern nicht nur erhalten bleiben, sondern weiter vertieft werden. Positiv stimmt Ribbrock die Resonanz der Mitglieder. „Immerhin haben sich über 60 Mitglieder gemeldet, um den neuen Vorstand bei der Planung und Durchführung von Begegnungen zu unterstützen.“ Die kostspieligen Jugendprojekte würden dagegen nicht mehr betreut.
Zur Person: Gerhard Ribbrock
Gerhard Ribbrock wurde 1949 in Dresden geboren. Er studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Pädagogik in Bochum und Hamburg und kam 1978 nach Mülheim. Ribbrock arbeitete dort zunächst als Museumspädagoge und wurde 1981 stellvertretender Museumsleiter.
Seit August ist er im Ruhestand. Dem Förderverein gehört Ribbrock seit zwei Jahren an.
An die Notwendigkeit des Partnerschaftsvereins auch in der heutigen Zeit glaubt Ribbrock dennoch: „Wir wollen Verständnis für andere Menschen gewinnen, anderen im Gegenzug unsere Kultur näherbringen. Das ist auf einfachen Urlaubsfahrten in der Form nicht möglich.“ Ribbrock betont zudem, dass der Verein mit seinen eigenen Mitteln die Gäste empfange und den Zweck eines Fördervereins erfülle und der Stadt somit helfe.
Für 2015 haben die Städtepartner mehrere Aktivitäten geplant. So wird im Mai eine Delegation zum 70. Jahrestag der Beendigung des Zweiten Weltkrieges in die polnische Partnerstadt Oppeln in Oberschlesien reisen. Zudem erwartet der Verein im Juni bei einer „Charity-Rad-Tour“ eine Gruppe aus dem englischen Darlington. Eine Mülheimer Gruppe wird die Stadt auf dem „Marché de Noël“, dem französischen Weihnachtsmarkt in Tours, vertreten.