Mülheim. Polizeistatistik: Einen leichten Anstieg an Straftaten gab es in Mülheim im vergangenen Jahr.
321 Fälle mehr als im Vorjahr musste die Polizei bearbeiten, nämlich 13.570 Straftaten insgesamt (2013: 13.249). Bei genauer Betrachtung der Kriminalstatistik 2014, die im Essener Polizeipräsidium vorgestellt wurde, lassen sich durchaus positive Trends ablesen. So ging die Zahl der Wohnungseinbrüche insgesamt in 2014 um 23 Taten auf 596 zurück (-3,73%; Landestrend: -3,9%), obwohl gerade zum Jahresende wieder vermehrt Einbrecher am Werk waren (wir berichteten).
Und in fast 41% der Fälle blieb es 2014 beim Einbruchsversuch. Professionelle, mobile Tätergruppen erschweren der Polizei bekanntlich die Arbeit, dennoch konnte die Aufklärungsquote bei den Wohnungseinbrüchen auf 12,4 % gesteigert werden. In 74 Fällen fanden Ermittler die Täter. „Das ist polizeiliches Handwerk“, betont Martina Thon. Wohnungseinbruch bleibe zwar ein Hauptthema. „Wir konzentrieren uns auf Taten, die jeden treffen können“, so die Leitende Kriminaldirektorin. „Aber wir können auch nicht nachlassen bei Kinderpornografie, Rohheitskriminalität, Salafismus und Islamismus.“
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Thon erläuterte, was die Zahl der Straftaten im letzten Jahr besonders ansteigen ließ: mehr Diebstähle insgesamt (+409 Fälle oder 7,9% Zuwachs), Schwarzfahren (+204 Fälle, 11,77%), mehr Diebstähle aus Boden- und Kellerräumen (+154 Fälle oder 107,69%) – und vor allem mehr Fahrraddiebstähle. Diese Quote nahm um 28,7% zu – um 112 Fälle auf 502. Es lohnt sich für Täter offenbar, Keller, Garagen und Waschküchen zu durchsuchen. „Es gibt einen Markt für hochwertige Räder“, so Thon. Einen Totschlag gab es im vergangenen Jahr, eine Beziehungstat, die aufgeklärt wurde. Bei Rohheitsdelikten, bei Raub und Körperverletzung gingen die Fallzahlen in Mülheim zurück. Taten, die geeignet sind, das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger zu beeinflussen, wie die Kriminaldirektorin betont.
Mehr Diebstähle von und aus Autos
Auf die leicht angestiegenen Diebstahlszahlen von oder aus Kraftfahrzeugen – 1260 waren es 2014 (2013: 1157) – reagiert die Polizei seit Oktober mit einer neuen Personalstruktur im zuständigen Kommissariat. Grundsätzlich gehe die Polizei da ähnlich intensiv vor wie bei Wohnungseinbrüchen, erläutert Thon. „Wenn wir eine Serie im Stadtteil feststellen, gehen wir mit verdeckten Kräften hin und versuchen, die zu kriegen.“
Einen leichten Anstieg gab es auch bei Branddelikten. In 49 Fällen (gesamt: 65, Vorjahr: 50) kam es zu Sachbeschädigungen bei mutwillig angezündetem Sperrmüll, Containern oder anderen Feuern im öffentlichen Raum. „Die Gefahr, die davon ausgeht, ist nicht zu unterschätzen“, warnt Kriminaldirektorin Thon und erinnert an den brennenden Müllschlucker eines Hochhauses mit 200 Bewohnern.