Mülheim. . Landes-Millionen: Mülheimer Sportler sehen mit neuer Dreifach-Turnhalle die Chance, die Schullandschaft und zugleich den Leistungssport zu fördern.
Der Kampf um eine neue Dreifach-Turnhalle, die das Land NRW mit 4,8 Millionen Euro fördern will, ist politisch nach wie vor nicht entschieden. Jetzt wendet sich der Jugendstadtrat mit einem Appell an die Ratsmitglieder: „Hier tut sich die seltene Chance auf, die Schullandschaft zu bereichern und damit Leistungssport nach Mülheim zu holen, ihn hier zu halten und noch besser zu unterstützen, als es heute möglich ist.“
Das Land hat die Luisenschule in den Rang eines Sportgymnasium NRW gehoben. Zu 80 Prozent würde das Land die dringend benötigte neue Dreifachturnhalle, die dann auch Vereine nutzen sollen, bezuschussen. 1,2 Millionen müsste die Stadt aufbringen plus die jährliche Unterhaltung, die nach Berechnungen der Kämmerei etwa 400.000 Euro, inclusive Rückstellungen, im Jahr ausmacht – Geld, das der Kämmerer nicht hat. Zahlreiche Politiker sehen es auch so. Eine Ablehnung des Angebotes ist daher möglich.
Seit Monaten wehrt sich die Sportgemeinde gegen eine Absage an das Land. Im Gespräch mit dieser Zeitung erklärte gestern Gerd-Uwe Funk, Vorsitzender der Fachschaft Turnen, der rund 8000 Mitglieder angehören: „ Der Bedarf ist unstrittig. Mit einer weiteren Halle könnte vor allem der Leistungssport in Mülheim gestärkt werden. Im Turnen könnten wir zudem auch Veranstaltungen von regionalem und nationalem Rang in Mülheim stattfinden lassen.“
Derzeit gebe es für die Turner lediglich eine Sporthalle (Lehnerstraße), wo die erforderliche Geräteausstattung installiert werden könne. „Das Angebot reicht bei weitem nicht“, so Funk. Viele Vereine klagen ähnlich.
Sportverwaltung arbeitet am Finanzierungskonzept
In der Stadt, das ergab eine Erhebung des Mülheimer Sport-Service, müssten eigentlich sechs weitere Dreifach-Turnhallen errichtet werden, um den Bedarf für Schulen und Vereine ausreichend abzudecken. Derzeit arbeitet die Sportverwaltung daran, ein Finanzierungskonzept zu erstellen, damit die Landesförderung in Anspruch und die Halle in Mülheim realisiert werden kann. In der Sitzung des Sportausschusses Ende März will die Leiterin des Sport-Service, Martina Ellerwald, Bericht erstatten.
Mülheim könnte aus Sicht des Jugendstadtrates mit einer weiteren Sportstätte zu einem Leistungszentrum des Sports werden. Es sei eine derzeit traurige Tatsache, dass die Sportvereine oft an Grenzen stießen, was Trainingsmöglichkeiten angehe. „Wir wissen, dass Mülheim keine finanzstarke Stadt ist und allein die anstehenden Schulsanierungen ein Kraftakt sind.“ Dennoch: Ein Nein zu Sporthalle wäre „ein großer Verlust“.