Mülheim. . Die Mitarbeiter des Ledermuseums, das nach einer Sanierung wieder geöffnet hat, möchten bald auch Führungen für Demenzkranke anbieten.

Freunde des Mülheimer Ledermuseums können sich freuen. Nach fünf Monaten der Sanierungszeit konnte am Sonntag im Haus an der Düsseldorfer Straße endlich wieder eine öffentliche Führung stattfinden. Auch Museumsleiterin Melanie Rimpel freute sich, dass die erste Führung wieder sehr gut besucht war. Überrascht waren die Besucher, dass sich augenscheinlich gar nicht viel verändert hat.

„Wir hatten einen Wasserschaden, der noch vom Sturm Ela herrührte, und beseitigt werden musste und die Lüftung ist gemacht worden“, sagt Melanie Rimpel. „Die Arbeiten haben sich leider länger hingezogen, als wir dachten.“ Mit einem neuen Exponat konnte sie die Besucher aber dann doch überraschen: Kurz vor der Schließung wurde eine kleine alte Schuhmacherwerkstatt von einer Duisburger Familie gespendet, die jetzt in den Räumen des Ledermuseums ein neues Heim gefunden hat. Doch sie soll nicht nur als Ausstellungsstück dienen. „Da haben wir mehr geplant“, so die Museumsleiterin. „Verschiedene Workshops bieten sich da an, zum Beispiel Flip Flops selbst herstellen.“

Der März ist fast ausgebucht

In der Zwangspause des Museums waren Melanie Rimpel und ihre Kolleginnen jedoch nicht untätig und haben sich um das Förderprojekt des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) gekümmert. Viele Ideen hat das Museumsteam, wie sie die Gelder des LVR anlegen könnten. „Wir möchten uns und unsere Arbeit auf ganz spezielle Gruppen fokussieren“, sagt Rimpel. „Zum Beispiel wäre es mir eine Herzensangelegenheit, wenn wir demnächst auch Führungen speziell für demenzkranke Menschen anbieten könnten.“ Dafür möchte Melanie Rimpel mit dem Duisburger Lehmbruck-Museum zusammenarbeiten, das auf diesem Gebiet schon länger Erfahrungen hat, und Museumspädagogen in dem Bereich weiterbilden. Auch Führungen für taube Menschen oder Menschen, die sehr schwerhörig sind, möchte die studierte Ingenieurin gerne realisieren. Dafür müsste sich jemand finden, der in der Lage ist, die Führungen in Gebärdensprache durchzuführen. „Vielleicht fühlt sich ja jetzt jemand angesprochen, der das als Honorarkraft übernehmen möchte“, hofft Melanie Rimpel. „Denn ein professioneller Übersetzer wäre für uns einfach zu teuer.“

Dass das Ledermuseum gefragt ist, merkten die Mitarbeiter an der enormen Zahl der Anfragen. „Wir haben so viele Anrufe bekommen, wann wir denn endlich wieder öffnen würden. Das hat uns echt umgehauen“, so Rimpel. „Der März ist auch jetzt schon fast komplett ausgebucht.“