Dümpten/Heißen/Styrum/Mintard. Die Stadt plant, vor allem im Wohnbereich soll das Angebot weiter wachsen. In unserer Serie stellen wir mögliche Projekte vor.

Die WAZ setzt ihren Überblick zum Thema Stadtentwicklung fort und zeigt, welche Planungen in der Stadt anstehen.

Talstraße

An der Talstraße in Oberdümpten will die Stadt mit einem Bebauungsplan eine lockere Wohnbebauung auf einem Freigelände (unter anderem einer aufgegebenen Gärtnerei) festschreiben. Eine derart dichte Bebauung, wie aktuell im Reihenhaus-Umfeld vorhanden, soll es nicht geben. Gegen die Pläne formiert sich in der Nachbarschaft Widerstand. Anwohner sehen Probleme mit der Erschließung, insbesondere klagen sie schon aktuell über Probleme mit der Entwässerung. „Die Realisierung einer Bebauung soll keine Verschärfung der Probleme bei den Kanal-Unterliegern verursachen“, kündigt Felix Blasch, Chef der städtischen Bauleitplanung an, ein Entwässerungskonzept erstellen zu wollen, „das ohne eine Einleitung von Niederschlagswasser in den Kanal auskommt“.

In diesem Fall trete sogar eine leichte Verbesserung ein, weil das bislang am Kanal hängende – abzureißende – Bestandsgebäude der ehemaligen Gärtnerei mit seinen versiegelten Außenbereichen nicht mehr in den Kanal hinein entwässern würde. Eine Untersuchung (Einleitung in den Bach oder Versickerung) läuft laut Blasch. Derweil, da das Bebauungsplanverfahren gerade erst die erste Öffentlichkeitsbeteiligung hinter sich hat, bietet ein Immobilienmakler bereits sechs „repräsentative“ Doppelhaushälften an Ort und Stelle an. Die Häuser mit 158 Quadratmetern Wohnfläche sind für knapp 350.000 Euro am Markt.

Mühlenfeld/Auf der Wegscheid

Noch in diesem Jahr, so hatte es die Bezirksregierung im Streit um die Finanzierung der neuen Heißener Bezirkssportanlage verfügt, muss die Stadt Geld einspielen aus dem Verkauf der Wohnbaugrundstücke auf dem alten Sportplatzgelände vom Turnerbund Heißen. Im weit fortgeschrittenen Verfahren ist die Stadtplanung Bürgern im Umfeld des Neubaugebietes für 40 Reihen- und Doppelhäuser sowie zwei Mehrfamilienhäuser einige Schritte entgegengekommen.

Ein Mehrfamilienhaus wird weiter entfernt von den bestehenden Häusern an der Hingbergstraße gebaut, auch bleiben Bäume an der Zufahrt „Auf der Wegscheid“ erhalten, die in früheren Plänen für Parkflächen weichen sollten. An dem Zweirichtungsverkehr vor den Adressen Auf der Wegscheid 5 bis 17 will die Stadt indes festhalten – trotz Anwohnerkritik. Der Stadtrat soll im März den Weg frei machen für eine En-bloc-Vermarktung des rund 18 500 Quadratmeter großen Baugrunds an einen Bauträger. Den Zuschlag will die Stadt dem Anbieter erteilen, der in der Bewertungsmatrix (80% Höhe des gebotenen Kaufpreises sowie je 10 % Architektur und Klimaschutzaspekte) am besten abschneidet. Der Bebauungsplan soll laut Blasch schließlich im 3.Quartal den politischen Segen erhalten.

August-Thyssen-Straße/ Schaumbeckstraße

In Mintard will sich der alt eingesessene Fouragebetrieb Apeltrath neu aufstellen, auch für die nächste Generation des Familienunternehmens das wirtschaftliche Fundament zu bereiten. Dazu sollen die alte Lagerfläche und etliche Container durch eine Lagerhalle mit Bürogebäude ersetzt werden. „Es gab keinerlei Anregungen und Bedenken“ während der jüngsten Offenlage der Pläne, so Blasch. Auch der zu Beginn kritische Landschaftsbeirat habe seine Zustimmung gegeben. Durch den plötzlichen Tod von Hubert Apeltrath im Alter von nur 50 Jahren muss sich nun aber zeigen, wie die Familie weiter plant.

Hochschul-Erweiterung/ Duisburger Straße

In Broich will die Stadt einen Rahmen setzen für eine mögliche (Neu-)Bebauung auf dem westlich der neuen Hochschule angrenzenden Grundstück zwischen Duisburger Straße und Hafenbahntrasse. Neben der Stadt ist zum überwiegenden Teil Privatmann Burkhard Stangier Eigentümer der Fläche. Bei entsprechender Vermarktungsmöglichkeit ist er bereit, seine dort ansässige Schreinerei zu verlagern, um Platz zu machen für hochschulnahes Wohnen, Kleingewerbe und Gastronomie.

Die Stadt will eine lockere Bebauung auf dem Areal, anders als von Stangier anfangs gedacht. Es wird an einem Kompromiss gearbeitet, der Stangier wirtschaftlich zufriedenstellt. Das dürfte nicht einfach werden, weil der Artenschutz eine größere unbebaute Fläche beansprucht. Frei gehalten werden soll neben der künftigen Trasse des Radschnellweges Ruhr auch eine Trasse für eine Begradigung der Duisburger Straße. Die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung ist ohne wesentliche Kritik ausgekommen.

Von-der-Tann-Straße/ Augustastraße

Ursprünglich hatte die Stadt den Verkauf des Sportplatzes an der Von-der-Tann-Straße in Styrum für eine Wohnbebauung eingeplant, um die neue Bezirkssportanlage in Heißen zu finanzieren. Proteste von Styrumer Schulen und Vereinen, auch aus der Politik (allen voran von den MBI) haben die Stadt mittlerweile aber von ihren Plänen abrücken lassen. Man suche nun Alternativen, hatte Martina Ellerwald, Chefin beim Mülheimer Sportservice, im Januar verkündet. So ruht auch das Bebauungsplanverfahren für das Sportplatz-Areal, laut offizieller Sprechregelung „wegen prioritärer anderer Projekte“ (Blasch).