Mülheim. . Nächste Woche wird sich die Politik mit den Engpässen befassen. Die Wirtschaft warnt: Ohne Mobilisierung wird es keine neuen Betriebe geben.
Um den akuten Mangel an Gewerbeflächen in der Stadt zu beheben, haben jetzt die IHK, die Wirtschaftsförderung und der Unternehmerverband im Rahmen einer Konferenz mögliche Flächenpotenziale identifiziert. Mit den Optionen für die Entwicklung und Ausweisung neuer Gewerbeareale in der Stadt soll sich ab der nächsten Woche die Mülheimer Politik intensiv befassen.
„Ohne die Mobilisierung neuer Gewerbeflächen und die Reduzierung von Restriktionen auf bestehenden Gewerbeflächen wird Mülheim in den nächsten Jahren keine neuen Unternehmen mehr ansiedeln können. Erweiterungen und Verlagerungen von ansässigen Unternehmen drohen zu scheitern“, warnen IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel und der Vorsitzende der Unternehmer Mülheimer Wirtschaft, Hanns-Peter Windfeder.
Derzeit, so der Chef der Wirtschaftsförderung Jürgen Schnitzmeier, stünden in Mülheim nur noch 5,65 Hektar unbebaute Gewerbeflächen verteilt auf sieben Standorte für eine Ansiedlung zur Verfügung, wobei einige Grundstücke – Hardenbergstraße, Kölner Straße – reserviert seien. Seit Jahren kann die Stadt vielen ansiedlungsinteressierten Firmen keine adäquaten Standorte mehr zur Verfügung stellen. Und auch die Mülheimer Bestandsunternehmen klagen: In den vergangenen drei Jahren konnte nur noch jeder zweite Wunsch nach Erweiterungsflächen erfüllt werden.
Noch fünf Gewerbeflächenreserven ausgewiesen
Im Regionalen Flächennutzungsplan sind noch fünf Gewerbeflächenreserven ausgewiesen, die über eine Größe von 19,4 Hektar verfügen. „Diese Standorte sollten kurz- bis mittelfristig entwickelt werden“, fordern IHK, Unternehmerschaft und die Wirtschaftsförderung. Darüber hinaus haben sie sechs Visionsflächen identifiziert, die sich als Gewerbeflächenpotenzial eignen könnten. „Über die werden wir in den nächsten Monaten einzeln reden müssen, und wir werden abwägen müssen, welche Flächen zur Bestandssicherung und -entwicklung der Mülheimer Wirtschaft genutzt werden können“, so Schnitzmeier.
Die Oberbürgermeisterin hatte bereits erklärt, dass es kaum noch eine Fläche gebe, wo nicht mit Interessenkonflikten zu rechnen sei. Es gehe, so Jutta Kruft-Lohrengel, nicht nur um Arbeitsplätze, sondern auch um Gewerbesteuern. Gerade das sei für hoch verschuldete Städte wie Mülheim von herausgehobener Bedeutung.