Mülheim.. M&B-Geschäftsführer Jürgen Schnitzmeier zieht Bilanz zur Expo Real. Er kündigt eine neue Initiativezur Ausweisung neuer Gewerbeflächen an und hofft auf ein steigendes Interesse an Mülheims Innenstadt. Es sei der richtige Zeitpunkt, um jetzt dort zu investieren.
Handfeste Nachrichten hat Mülheims Chef-Wirtschaftsförderer Jürgen Schnitzmeier nach seiner Rückkehr von der Immobilienmesse Expo Real in München nicht im Gepäck. Kontakte pflegen, Kontakte knüpfen – das stand für Mülheims Delegation, darunter OB Dagmar Mühlenfeld, in diesem Jahr, da es für die Ruhrstadt keine große Projektentwicklung wie zuletzt Ruhrbania zu inszenieren galt, im Vordergrund. Und doch: Schnitzmeier kündigte nach seinem Messe-Ausflug einen neuerlichen Anlauf an, Mülheims Mangel an bebaubaren Gewerbeflächen in die politische Debatte zu bringen.
31 Hektar bebaubare Gewerbefläche für expansionswillige Mittelständler kann Mülheim aktuell nur noch am Markt anbieten. Ein Mangel, den Schnitzmeier im Einklang mit hiesigen Unternehmen, die wachsen wollen, seit Jahren beklagt. Es hakt bekanntlich auch an politischer Unterstützung für Potenzialflächen, die einige Ansiedlungen versprechen könnten: So dümpelt der Gewerbepark am Flughafen seit Jahren wegen politisch festgelegter Nutzungsbeschränkungen vor sich hin, auch andernorts sind Bebauungsplanverfahren zur Ausweisung von Gewerbeflächen gescheitert. Im aktuellen Etatentwurf findet die Styrumer Tangente, mit der das nördliche Mannesmann-Areal als einzig entwickelbare Industriefläche erschlossen werden könnte, keine finanzielle Basis.
Debatte am 7. November im Wirtschaftsausschuss
Im Wirtschaftsausschuss am 7. November will Schnitzmeier um politische Unterstützung für Gegenmaßnahmen werben. „Wir müssen schon aufgrund unserer Haushaltslage Unternehmen Expansionsmöglichkeiten geben, um die Struktur zu stabilisieren.“ Flächen, so Schnitzmeier, seien „nachfragegerecht“ anzubieten.
Auf der Expo Real, so der Geschäftsführer von Mülheim & Business, seien neue Projektentwickler auf die Stadt zugekommen, die an einer Investition am Kaufhof-Standort Interesse zeigen. Noch aber ist der Kaufhof bis Ende des Jahres für den US-Investmentfonds Fortress reserviert, der dort bekanntlich die Sparkassen-Akademie unterbringen möchte.
Immobilien in der Innenstadt stehen zum Verkauf
Ohne konkret zu werden, berichtete Schnitzmeier auch von Gesprächen zu einzelnen weiteren Großleerständen in der Innenstadt, die Fonds zum Verkauf anböten, darunter wohl das Woolworth-Haus. Umnutzung sei hier ein großes Thema gewesen. Schnitzmeier glaubt, dass gerade jetzt, wo sich die Innenstadt mit Ruhrbania und dem städtischen Investitionsprogramm wieder zu entwickeln beginne, der richtige Zeitpunkt für Investoren sein könne, einzusteigen. Die Investitionsbereitschaft sei aufgrund der Niedrigstzinsphase ohnehin gut.