Saarn/Speldorf. . Fehlt die klare Vorgabe der Unteren Landschaftsbehörde, dürfen städtische Grünpfleger für neue Stämme kein Geld ausgeben.
Die Bäume, die der Orkan „Ela“ abgeknickt oder beschädigt hat, werden noch lange im Stadtbild fehlen. So genannte Ersatzpflanzungen folgen nur dort, wo die Untere Landschaftsbehörde die entsprechende Auflage macht. „Ist das nicht der Fall, dürfen und können wir zur Zeit nichts machen. Uns fehlt das Geld“, erläuterte Sylvia Waage, Leiterin des städtischen Grünmanagements, in der Bezirksvertretung 3.
Dort hatten die Ortspolitiker über 21 Bäume zu entscheiden, die bereits gefällt wurden oder noch umgelegt werden müssen. Der Grund ist bei allen gleich: Sie stehen nicht mehr sicher und gefährden deshalb vorbeigehende Menschen.
Gutachter hat Standorte geprüft
„Wünschen Sie trotzdem eine Ersatzpflanzung, dann muss die Bezirksvertretung das mit ihren Mitteln bezahlen. Der Kämmerer gibt mir jetzt nichts dafür“, fügte Sylvia Waage hinzu. Glücklich waren die Bezirksvertreter mit dieser Aussage nicht. Aber das Stadtteilparlament selbst hat ebenfalls nicht so viele Tausender übrig, um alle Bäume gegen neue zu ersetzen, die jetzt fallen müssen. Alle Standorte hat vorher ein Gutachter geprüft. Außerdem sei vor dem nächsten Herbst nicht mehr viel möglich, antwortete Waage auf eine Frage von Jürgen n Weinzierl (MBI). Der wollte wissen, wann noch Bäume nachgepflanzt werden können.
Sollte dann jedoch Geld, wie z.B. das des Amtes für Umweltschutz, vorhanden sein, so könnten auch Ersatzpflanzungen erfolgen. Aber darüber gebe es jetzt zu Beginn des Jahres noch keine verlässlichen Bewertungsgrundlagen. Die notwendigen Fällungen würden von der Verwaltung während ihrer koordinierten Arbeitsabläufe erledigt.
"Einstieg in ein Baumkataster für die Stadt"
„Was ist mit den Aufzeichnungen passiert, die Sie bei der Erfassung und der Beseitigung der geschädigten Bäume gemacht haben?“, wollte Elke Oesterwind (CDU) wissen. „Kann das nicht ein Einstieg in ein Baumkataster für die Stadt sein? So etwas haben wir doch bisher nicht.“ „Das haben wir leider nicht gleich mit erledigen können. Die Daten die wir nach Ela aufgenommen haben, erfassen nur die schadhaften Bäume. Außerdem haben wir dafür auch nicht das Personal“, stellte die Grünflächenamtsleiterin klar. „Die Erstellung eines Baumkatasters für städtische Bäume würde ca. 300 000 bis 400 000 Euro kosten.“
Eine Birke, vier Eichen, eine Esskastanie, zwei Feldahorne, eine Hainbuche, zwei Kirschen, eine Mehlbeere, zwei Nelkenkirschen zwei Robinien, zwei Rosskastanien, eine Silberweide, ein Spitzahorn und eine Schwarzerle fehlen im Bereich der Bezirksvertretung 3.