Mülheim. . Krankenhaus investiert in modernste Technik und reagiert damit auch auf die demografische Entwicklung. Dr. Christian Hessler als leitender Arzt.
Wenn man „Rücken hat“, wie viele Ruhrgebietsmenschen sagen, leidet die Lebensqualität oft immens. Medizinische Experten sind zunehmend gefragt, und das Mülheimer St. Marien-Hospital stellt sich in dieser Disziplin gerade neu auf: Seit Jahresbeginn gibt es dort ein „Zentrum für konservative und chirurgische Wirbelsäulentherapie“, als leitender Arzt kam Dr. Christian Hessler. Er ist Nachfolger von Dr. Sven Nagel, der eine Chefarztstelle in Norddeutschland übernahm.
Mit dem eben eröffneten Zentrum reagiert das Marien-Hospital, in dem Wirbelsäulenchirurgie seit langem praktiziert wird, einmal mehr auf die allgemeine „Tendenz zur Spezialisierung“, wie Geschäftsführer Hubert Brams erläutert. Und auch auf die demografische Entwicklung, denn viele Patienten, die hier Hilfe suchen, laborieren an altersbedingten Verschleißerscheinungen etwa der Bandscheiben und werden von niedergelassenen Ärzten überwiesen.
Häufig ist der Leidensdruck sehr groß, weiß Dr. Stephan Elenz, Chefarzt der Klinik für Unfall- und Orthopädische Chirurgie, unter deren Dach das neue Zentrum läuft: „Oft haben die Patienten so starke Schmerzen, dass sie morgens nicht mehr aus dem Bett kommen.“
Wartezeiten möglichst vermeiden
Wartezeiten möchte das Krankenhaus in solchen Fällen möglichst vermeiden, diesen Anspruch formuliert auch Dr. Christian Hessler als Leiter des neuen Zentrums: „Unser Ziel ist es, jeden Patienten mit Wirbelsäulenleiden sofort zu behandeln. Diese Leute kann man nicht drei Wochen lang auf einen Termin warten lassen.“
In der stationären Behandlung versuche man es stets zunächst mit konventioneller Therapie, sprich: ohne Operation. Falls diese wirkungslos bleibe, so Hessler, folge „als letztes Mittel“ ein chirurgischer Eingriff, der allerdings weitaus schonender vorgenommen werde könne als früher, wenn möglich minimal-invasiv.
Reizvoller Wechsel nach Mülheim
Der Wechsel nach Mülheim sei für ihn reizvoll gewesen, „weil hier eine nahezu ideale Plattform zur Verfügung steht“. Einen neuen Klinik-Bereich für Wirbelsäulenchirurgie hatte das Marien-Hospital vor rund sieben Jahren eröffnet und seinerzeit fast eine Million Euro in zeitgemäße OP-Technik investiert.
„Viele Strukturen der Wirbelsäulenchirurgie bestanden schon“, erklärt Geschäftsführer Hubert Brams, um aber dem medizintechnischen Fortschritt Rechnung zu tragen, habe man in den vergangenen Wochen noch einmal modernste Instrumente angeschafft sowie ein Implantatesystem nach neuestem Stand, mit dem sich Elemente der Wirbelsäule ersetzen oder stabilisieren lassen. Falls es ohne Operation gar nicht mehr geht.