Mülheim. Beschäftigte können Zeit und Gehalt spenden. Freiwillige Aktion, betont die Geschäftsführung des Katholischen Krankenhauses in Mülheim. Führungskräfte der Contilia hätten den Wunsch geäußert, sich freiwillig für die Zukunft des Hauses zu engagieren.
Das St.-Marien-Hospital hat einen „Solidaritätsfonds“ aufgelegt. Auf einer Karte, die intern verteilt wurde (und die der Redaktion vorliegt) kann von Mitarbeitern angegeben werden, dass auf Urlaubstage oder Überstunden verzichtet wird, oder auf Teile des Gehaltes. „Eine freiwillige Aktion,“ betont die Geschäftsführung. Was steckt dahinter?
Als Hubert Brams, der neue Geschäftsführer des Marien-Hospitals, im September seine erste Mitarbeiterversammlung im Hause besuchte, brachte der 54-Jährige gute Nachrichten für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit: Das Weihnachtsgeld bleibe unangetastet. Überlegungen habe es dazu im Vorfeld gegeben, so Brams. Contilia-Geschäftsführer Dr. Dirk Albrecht bestätigte eine „wirtschaftlich angespannte Situation“, sagte im Gespräch, dass „Kosten- und Ertragsschiene auseinander“ gingen. Doch gebe es vielfältige Aktionen zur Entwicklung des Mülheimer Krankenhauses, darunter auch der Neubau. „Wir haben uns gesagt, wir haben so viel vor, da wäre es das falsche Signal, über Eingriffe in den Tarif nachzudenken“, ergänzt Brams.
"Betriebsrat" stimmte gleich zu
Nachdem der Entschluss, beim 13. Gehalt nicht zu sparen, im Sommer gefallen sei, hätten Führungskräfte der Contilia den Wunsch geäußert, sich freiwillig für die Zukunft des SMH zu engagieren. Beteiligen sollten sich auf Wunsch alle Mitarbeiter können, so sei die Idee zu dem Fonds entstanden. Dem die Mitarbeitervertretung, also der „Betriebsrat“ des katholischen Hauses, gleich zugestimmt habe. „Ich habe den Eindruck, dass die Wahrnehmung positiv war, und dass sich niemand bedrängt fühlt“, so Albrecht.
Rund 400 Mitarbeiter hat das SMH, nicht alle dürften diese Aktion begrüßen oder sich beteiligen. Das werde nicht geprüft, habe keine Folgen, egal, was dabei herauskomme, betont die Geschäftsführung, die von sicheren Arbeitsplätzen spricht, keinen Stellenabbau plane und mit einer positiven Entwicklung des Hauses in den nächsten Jahren rechnet. Um Unsicherheiten entgegenzuwirken, soll es bald über den freiwilligen Solidaritätsfonds eine Dienstvereinbarung geben.