Mülheim. Bis zu 130 Wünsche nach finanzieller Unterstützung kommen jährlich aus den Bereichen Sport, Kultur und Wissenschaft. Auch Zweigstellen nehmen Anträge an.

Mit mehr als einer Million Euro hat die Sparkasse im abgelaufenen Jahr erneut gemeinnützige Projekte und Mülheimer Vereine unterstützt. Die Kultur war dabei mit 350.000 Euro der größte Nutznießer, gefolgt vom Sport mit knapp 300.000 Euro, sozialen Projekten mit 242.000 Euro und der Wissenschaft, die rund 110 00 Euro erhielt. „Viele kleine und immer wiederkehrende Projekte verbergen sich dahinter“, erklärt Frank Hötzel, Sprecher der Sparkasse.

Gleichzeitig hat der Kämmerer 610.000 Euro an Ausschüttung erhalten, die ebenfalls für gemeinnützige Aktionen und nicht zur Haushaltskonsolidierung eingesetzt werden sollen. „Wir gehen davon aus“, so Hötzel, „auch in diesem Jahr in gleicher Größenordnung Vereine, Verbände und Kultureinrichtungen unterstützen zu können.“ Etliche Veranstaltungen wie die „Weißen Nächte“, die „Ruhrbühne“, die „Schlossnacht“ oder das Drachenbootrennen sind nur noch mit Sponsorengeldern möglich. Der „Ruhrpreis“ oder die Reihe „Kulturgut“ kämen ohne die Förderung nicht mehr aus. Im Sportbereich werden mittlerweile mehr als 30 Mülheimer Vereine finanziell bedacht: Badminton, Hockey, Schach und Rudern sind dabei.

25.000 Euro gehen an das Mädchen

Aktuell fördert die Sparkasse als großes Unterfangen für die Wissenschaft eine Stiftungprofessur an der jungen Hochschule Ruhr West.

Für Sparkassenvorstand Martin Weck können Spenden- und Sponsoringleistungen sehr „gute Renditen für die Gesellschaft“ abwerfen. Er nennt als Beispiel etwa die 25.000 Euro, die für das Mädchenhaus „HuMy“ bereitgestellt wurden. Mädchen, die nicht mehr in ihrem Elternhaus bleiben können, wohnen dort. Es müssen nicht immer große Summen sein. „Oft sind es 1000 oder 2000 Euro, die schon weiterhelfen“, sagt Frank Hötzel. Musste früher ein Förderantrag an den Vorstand formuliert und eingereicht werden, reicht heute oft schon der Gang in die Zweigstelle im Stadtteil, um seinen Wunsch bis 2000 Euro loszuwerden. Am Ende entscheidet eine Jury über die Vergabe.

Bei der Sparkassenstiftung ist es das Kuratorium, das die Mittel vergibt. Mit wenig Geld wird dann auch schon einmal eine Nachhilfe für Migranten finanziert, Warnwesten für Kindergärten oder ein Austausch einer Mülheimer Kirchengemeinde mit einer Stadt in Kamerun.

Antragsstellung wurde vereinfacht

Etwa 130 Wünsche und Anträge werden jährlich an die Sparkasse oder die Stiftung eingereicht. Es könnten, sagt Hötzel, durchaus noch mehr sein. Auch deshalb habe man den Zugang zur „Antragsstellung“ vereinfacht.

Gefördert werden auch kreative Ideen mit Preisen. Die Stiftung lobt für 2015 einen Wettbewerb aus zum Thema „Geschichten aus und für Mülheim – gestern bis morgen. Kreative Ideen zur Stadtgeschichte gesucht“. Der Wettbewerb richtet sich in erster Linie an Schulen. Die Präsentation ist frei wählbar. Die Abgabe der Werke muss bis zum Ende der Sommerferien erfolgt sein.

Der Wettbewerb legt großen Wert auf Neu- und Querdenken bekannter Stadtstrukturen. Junge Leute sollen sich „auf unkonventionelle Weise“ mit der Stadtentwicklung auseinandersetzen. Die Arbeit können bei der Sparkasse abgegeben werden.