Mülheim. . Arbeiten am Nobelneubau an der Walkmühlenstraße stehen seit fünf Monaten still. Grund ist ein Antrag, der noch geprüft wird.

Seit nunmehr fünf Monaten dümpelt das Schmutzwasser in der Baugrube an der Walkmühlenstraße vor sich hin. Kaum vorzustellen, dass aus dieser Grube bald ein Nobelneubau entstehen soll. Im August baggerten Bauarbeiter dort zum letzten Mal, seitdem steht die Baustelle still. Wie berichtet, sollen neben der ehemaligen evangelischen Kapelle im Rumbachtal Luxuswohnungen mit dazugehöriger Tiefgarage entstehen.

Der Bauherr, die MK Immo Invest GmbH aus München, hofft darauf, dass die Bagger bald wieder rollen dürfen. Warum gibt es immer noch die Bau-Blockade? Geschäftsführer Stefan Frederking erklärt: „Das ist der Komplexität des Sachverhalts im geplanten Hochwasserschutzgebiet geschuldet.“ Im Kern geht es nämlich um die Ableitung des temporären Baustellenwassers und damit auch von Teilen des Grundwassers aus der Baugrube in den benachbarten Rumbach. „Da das Abpumpen den Grundwasserspiegel verändert, könnte die Statik umgebender Gebäude gefährdet sein“, erklärt Jürgen Zentgraf, Leiter des Umweltamtes. Die Untere Wasserbehörde verlangte daher ein entsprechendes Gutachten, das nachträglich erstellt werden musste. „Aktuell ist noch nicht über den entsprechenden Antrag entschieden, er liegt noch zur Prüfung vor“, sagt Jürgen Zentgraf. Die Verwaltung sei aber mit dem Bauherrn in Gesprächen.

Hoffen auf baldige Genehmigung

Das bestätigt Investor Stefan Frederking. Er berichtet: Zum eingereichten Antrag an die Untere Wasserbehörde habe es 27 Nachfragen gegeben, „die von einem externen Gutachter aus Mülheim aufbereitet wurden“. Zahlreiche Unterlagen „vom Energiepass bis zur Aufzugtechnik haben wir eingereicht und alle Punkte in Gänze beantwortet“. Nun hofft er auf die baldige Genehmigung der Behörde. Eine weitere Verzögerung beschere dem Unternehmen zwar keine Verluste, sei aber dennoch ärgerlich. „Zum Glück sind wir so bonitätsstark, dass wir noch entspannt bleiben können.“

Britta Stalleicken bleibt als Mitglied der Mülheimer Grünen und Anwohnerin des Rumbachtals skeptisch gegenüber dem geplanten Neubau. „Ich möchte in naher Zukunft die wasserrechtlichen Gutachten einsehen und nachhaken, warum eine Genehmigung für den Bau einer Tiefgarage in einem geplanten Überschwemmungsgebiet erteilt wurde.“ Auch mit den Ingenieuren des Bauprojekts möchte Britta Stalleicken in Kontakt treten und Gespräche führen. Auch, um Unsicherheiten der Anwohner begegnen zu können. „Es gibt nämlich unterschiedliche Meinungen aufgrund der Versiegelung der Überflutungsflächen.“