Mülheim. . Am Von-Carnall-Weg in Dümpten baut NCC zurzeit noch an den letzten Eigenheimen für das städtische 100-Häuser-Programm, das junge Familie an Mülheim binden soll.
Das 100-Häuser-Programm, mit dem die Stadt in den vergangenen Jahren jungen Familien preisgünstige Eigenheime bieten wollte, befindet sich auf der Zielgeraden. Am Von-Carnall-Weg in Dümpten stellt NCC zurzeit die letzten Reihen- und Doppelhäuser fertig. Ob das Programm, das sich großer Nachfrage erfreut hat, eine Fortführung erfährt, steht derweil in den Sternen.
„Das Interesse an den Häusern ist extrem groß“, stellte am Donnerstag NCC-Projektleiter Martin Schleuter zum Dümptener Neubaugebiet am Von-Carnall-Weg fest. 42 von 44 Häusern seien bereits an Familien verkauft. „Die Nachfrage war sogar so gut, dass wir den Zeitplan verkürzen konnten“, so Schleuter. Die letzten Häuser sollen bereits Ende Februar an die neuen Eigentümer übergeben werden. Dann bleiben nur noch die zwei Häuser, die es für den Bauträger noch zu verkaufen gilt. In den kommenden Wochen soll der Straßenausbau am Von-Carnall-Weg starten.
Zuschüsse von Stadt und Bauträger
Die Stadt hatte im 100-Häuser-Programm für Familien einen 15.000 Euro schweren Zuschuss gewährt, NCC erließ Familien für jedes minderjährige Kind im Haushalt noch einmal 1000 Euro vom Verkaufspreis. Drei verschiedene Haustypen mit Wohnflächen zwischen 125 und 140 Quadratmetern sowie Grundstücksgrößen bis zu 400 Quadratmetern waren im Angebot.
Eine Frage der Stadtentwicklungspolitik
„Es gibt unterschiedliche Auffassungen, ob es der richtige Weg wäre, das 100-Häuser-Programm fortzusetzen“, sagt Klaus Beisiegel zur aktuellen Debatte um die entsprechende Stadtentwicklungspolitik.
In der Diskussion spiele auch eine Rolle, wie die Stadt Sozialräume künftig gestalten wolle. Das 100-Häuser-Programm schaffe homogene Quartiere, eine Mischung von Bewohnern erfordere andere Projekte.
Absehbar läuft also das 100-Häuser-Programm der Stadt aus. Gestartet war es im Jahr 2006 mit dem Bezug der ersten 28 Eigenheime an der Hagenauer Straße in Saarn. Die neu ansiedelnden Familien dort brachten seinerzeit 70 Kinder mit in die Neubausiedlung. 2011 zogen 26 Familien mit 49 Kindern in ihre neuen Eigenheime an der Straße „Auf dem Bruch“ in Dümpten. Nun kommen noch mal 44 Eigenheime zwischen Sellerbeckstraße, Randenbergsfeld und A 40 in Dümpten hinzu.
Stadt zieht Bilanz: ein erfolgreiches Projekt
Für den federführenden Immobilienservice zog am Donnerstag Stadtsprecher Volker Wiebels Bilanz für das 100-Häuser-Programm. Habe es auch zu Beginn mit der Entwässerungsproblematik an der Hagenaustraße etwas holprig angefangen, so sei das Programm doch ein Erfolg geworden. Das Ziel, jungen Familien bezahlbares Eigentum zu ermöglichen, sei erreicht worden.
Eine Neuauflage des Programms ist derweil aber nicht konkret in Planung, auch wenn noch 2013 von der SPD ins Spiel gebracht. „Wir sind in der vorsichtigen Prüfung, ob es Sinn macht, dass man es in dieser Form fortsetzt oder etwas anderes sinnvoller ist“, sagt Klaus Beisiegel, Referent im Dezernat für Planen, Bauen und Wohnen. Die Diskussionen zwischen seinem Dezernat und dem für Soziales zu diesem Thema liefen.