Mülheim. Auch Mülheims Partnerstadt Tours steht nach dem Terroranschlag in Paris unter Schock. Tausende zogen auf die Straßen, um ihr Mitgefühl zu zeigen

Es ist der schwerste Terroranschlag in Frankreich seit vielen Jahren. Zwei schwer bewaffnete Männer haben die Redaktion des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ in Paris überfallen. Bislang forderte der Anschlag mindestens zwölf Tote und unzählige Verletzte. Die Anteilnahme in der ganzen Welt ist groß. Auch in Mülheim ist das Entsetzen groß (siehe unten). Brigitte Mangen vom „Verein zur Förderung der Städtepartnerschaften der Stadt Mülheim an der Ruhr“ für die französische Stadt Tours zeigte sich in einem Telefonat mit dieser Zeitung sehr erschüttert. „Auch in unserer Partnerstadt Tours herrscht eine spürbare Hilflosigkeit in Folge der schrecklichen Ereignisse“, sagt Brigitte Mangen. „Meine Empfindung ist, dass man dort jetzt erst einmal durchatmen muss, denn viele haben noch gar nicht realisiert, was da geschehen ist.“

Wie in ganz Frankreich, gab es auch in Mülheims Partnerstadt gestern um 12 Uhr eine Schweigeminute, um den Opfern des schrecklichen Attentats zu gedenken.

Tausende auf dem Rathausplatz

Darüber hinaus hatten sich schon am Mittwochabend unzählige Bürger auf dem Rathausplatz mit Kerzen versammelt. Das erfuhr Mangen in einem Telefonat mit ihrer französischen Kollegin Marie-Bernard Amirault. „Sie sagte mir, dass sie den Rathausplatz noch nie so voll gesehen hätte“, so Brigitte Mangen. „Überall waren Menschen, die ihr Beileid und ihre Solidarität mit den Opfern zeigten.“

Auch sämtliche Stadtabgeordnete und der Bürgermeister versammelten sich im Innenhof des Rathauses in Tours und haben ihrem Entsetzen Ausdruck gegeben. „Die meisten Menschen möchten nach solch einem Ereignis einfach nur reden“, meint Mangen. „Da geht es auch Politikern nicht anders.“ Neben all der Verzweiflung waren sich die Bürger und Politiker unserer Partnerstadt aber einig: Man lasse sich nicht einschüchtern, auch wenn die Frage, wie jetzt damit umgegangen wird, in den Köpfen schwebe. Aber eines ist sicher, so Marie-Bernard Amirault: „Wir Franzosen lassen uns nicht verbiegen und den Stift verbieten.“