Mülheim. . 164 000 Euro Fördermittel des Bundes und des Landes erreichen die MST. Die Sanierung eines weiteren maroden Teilstücks ist damit gesichert.

Alle Jahre wieder ist die Spannung im Dezember groß: Dann fallen die Entscheidungen über die Förderanträge zur Sanierung am Schloß Broich. Und es hat etwas von einem schönen Weihnachtsgeschenk, wenn es denn klappt – so wie in diesen Tagen!

Wie bereits in den Jahren 2012 und 2013, als kurz vor dem Fest die Anträge zur Sanierung der Südfassade und des südöstlichen Teils der Ringmauer bewilligt wurden, traf jetzt erneut ein positiver Zuwendungsbescheid bei der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST) ein: „Weil für andere Projekte beantragte Zuschüsse nicht abgerufen wurden, flossen sowohl Bundes- als auch Mittel des Landes NRW zurück, wovon jetzt die Schlossmauer profitieren wird“, so Heike Blaeser-Metzger, Prokuristin bei der MST. Fördermittel des Bundeshaushaltsplanes 2012 aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm III und aus dem Denkmalförderungsprogramm des Landes 2014 können in Höhe von 106.000 und 58.000 Euro – insgesamt also 164.000 Euro – für die Sanierung abgerufen werden. Damit, so die MST, werde die dringend erforderliche, kurzfristige Instandsetzung des Mauerstückes zwischen Hochschloss und nördlicher Ringmauer ermöglicht.

Mauerkrone ist extrem desolat

Dieser Abschnitt ist besonders anspruchsvoll, da sich in den hier sehr hohen und dicken Mauern schließlich zwei begehbare „Etagen“ sowie eine mehrere Meter tiefe Fensternische befinden. Die Mauerkrone ist extrem desolat, die oberste Steinlage lässt sich bereits mit bloßen Händen abtragen.

Die Gesamtkosten für diesen Abschnitt werden mit brutto 313.500 Euro kalkuliert. „Wir freuen uns sehr, dank dieser Förderung mit den vor uns liegenden, durchaus noch sehr umfangreichen und kostspieligen Arbeiten einen großen Schritt weiter zu kommen“, sagt MST-Geschäftsführerin Inge Kammerichs. Ebenso wie in der Bevölkerung sei auch auf Bundes- und Landesebene offenkundig die Bereitschaft groß, im Rahmen der begrenzten Fördermöglichkeiten zum Erhalt des Schlosses beizutragen.

Bauabschnitte warten auf die Sanierung

Ein weiterer Antrag für den restlichen Teil der Ringmauer ist von der MST ebenfalls bereits eingereicht worden, dazu gibt es jedoch noch keine Benachrichtigung. Doch auch wenn die Arbeiten an allen Ringmauer-Abschnitten frühestens in zwei bis drei Jahren fertig gestellt sein sollten, warten noch weitere große Bauabschnitte auf die Sanierung: Die im letzten Jahr notgesicherten Turmfragmente, die Palas-Fassaden zum Innenhof und des Hochschlosses sowie die Umgrenzungsmauer zum Müga-Park befinden sich in einem ebenso schlechten Zustand.

Angesichts der Dringlichkeit werden folglich auch in naher Zukunft weitere Fördermittel benötigt. Eine Finanzierung ausschließlich über Eigenmittel der MST und Spendeneinnahmen würde eine deutlich längere Zeitspanne bis zur Fertigstellung bedeuten.