Mülheim. Nach dem Scheitern beim Wettbewerb um die Sparkassenakademie zieht Hoffmeister und Partner für den Kaufhof Plan B aus der Schublade: Eine Seniorenresidenz. 2017 könnte sie bezogen werden.
Für Jochen Hofmeister, Eigentümer der leerstehenden Kaufhof-Immobilie, und seine Partner scheint das verlorene Rennen um den zukünftigen Standort der Sparkassenakademie keine Niederlage zu sein. „Wir haben einen Plan B“, versichert Rainer Scholze, Gründer und Gesellschafter der in Düsseldorf ansässigen Architekturbüros, der mit der Fortress AG als Investor kooperieren würde. Statt der Akademie würden der Platz im Kaufhof mit einer Seniorenresidenz gefüllt.
Der Name ist etwas irreführend. Vielmehr handelt es sich um Senioren-Apartments auf hohem Niveau. Vorgesehen seien zudem Wellness, Gastronomie und ein Empfangsbereich. Auf einer Fläche von 6000 bis 7000 Quadratmeter sollten dann Wohnnungen mit Größen zwischen 45 und 90 Quadratmeter vorgesehen sein. Die Bewohner könnten dann je nach Bedarf Betreuungsangebote dazu buchen. Den Betreiber möchte er noch nicht nennen.
Pläne mit OB und Planungsdezernent abgesprochen
„Die Pläne haben wir schon mit Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld und Planungsdezernent Peter Vermeulen abgesprochen“, sagt Scholze. Mit weiteren Partnern wurden bereits Absichtserklärungen vereinbart. Dazu zählen das Holiday Inn, das ein Hotel mit 120 Zimmern errichten würde. „Hier können die Kinder übernachten, die ihre Eltern besuchen wollen, übernachten.“ Als Betreiber eines von vielen ersehnten Supermarktes (1000-1200 Quadratmeter) kämen entweder Rewe oder Tengelmann (aber die geben bekanntlich ihre Märkte zugunsten von Edeka auf) in Betracht und als Gastronomie käme Vapiano ins Spiel. Die Kette will schon lange nach Mülheim, interessierte sich für den Standort an der Ruhrpromenade, wo die Deckenhöhe aber nicht passte. Mit ihnen sollen im ersten Quartal des neuen Jahres handfeste Verträge geschlossen werden. Dann müssen auch die Pläne mit der Stadt im Detail abgestimmt werden. Scholze hofft, dass schon in der zweiten Jahreshälfte mit dem Bau begonnen werden könne.
Er rechnet mit einer Bauzeit von 18 bis 24 Monaten, so dass die Fertigstellung in 2017 anstünde – sieben Jahre also nach der Schließung des Kaufhofs. Zur Investitionshöhe kann Scholze noch keine Aussage machen. Er rechnet mit einem vergleichbaren Niveau wie bei der Akademielösung, bei der allerdings noch viel mehr Haustechnik nötig gewesen wäre. Es gehe so Richtung 40 Millionen Euro, sagt er. Gebaut würde weitgehend im Bestand, wobei der Kaufhauskomplex in drei Teile gegliedert würde. An der Rathausseite wäre ein fünfeinhalbgeschossiger Bau für die Seniorenwohnungen vorgesehen. Auch das Parkhaus soll erhalten, aber modernisiert werden. „Hoffmeister und seine Partner haben es geschafft, dass erst gar keine schlechte Laune aufkommt. Ein ganz tolle Nachricht nach einer Schlechten - damit kann ich sehr gut umgehen“, freute sich Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld.