Mülheim/Ruhr. . Mitarbeiter des Ringlokschuppens in Mülheim erzielen einen Interessenausgleich und üben solidarisch Verzicht. Jetzt sind noch rechtliche Hürden zu nehmen. Der Geschäftsführer ist optimistisch, das es am Kulturstandort weitergehen kann.
Für den Ringlokschuppens in Mülheim sieht es wieder deutlich besser aus. „Der Ball ist noch nicht im Tor“, sagt Matthias Frense am Donnerstag nach einem mehrstündigen Termin in Düsseldorf.
Die Erleichterung ist dem kommissarischem Geschäftsführer des Ringlokschuppens anzumerken. Die Frage der Abfindungen, die am Mittwoch nach der Ratssitzung im Raum stand („Der Ball liegt bei den Mitarbeitern“), konnte inzwischen gelöst werden. „Wir haben einen Interessenausgleich zwischen den Mitarbeitern, die gehen müssen, und denen, die bleiben können, erzielt“, erklärt er. Das bedeute, dass sich beide Seiten entgegenkommen und Verzicht leisten, so dass der Wirtschaftsplan für 2015.
Komplizierte rechtliche Fragen sind noch zu klären
„Das ist eine sehr gütliche Einigung, die mich auch sehr froh macht“, sagte Frense, ohne Einzelheiten nennen zu wollen. Er ist optimistisch. Zu bedenken ist, Träger des Spielortes ist nicht die Stadt, sondern der Verein Kir - eine Konstruktion ohne Zukunft. Am Abend zuvor lagen die Forderungen von vier ausscheidenden Mitarbeitern noch mehr als doppelt so hoch wie der im Wirtschaftsplan vorgesehene Etatposten. Jetzt seien noch einige sehr komplizierte rechtliche Fragen zu klären, damit der angekündigte Zuschuss von Ministerium und der Kultur Stiftung NRW auch fließt. Insgesamt wird die von der Insolvenz bedrohte Theaterspielstätte mit rund 210.000 Euro bezuschusst. Der Rat hatte am Mittwoch seinerseits in nichtöffentlicher Sitzung mehrheitlich entschieden, dass die MST auf offenstehende Mietzahlungen in vergleichbarer Höhe verzichtet.
Mehrfach hatte das Ministerium in den vergangenen Tagen die Fristen verschoben. Das und auch die Förderung zeigen, wie hoch der Ringlokschuppen mit seinem Theaterprogramm in Düsseldorf eingestuft wird. Das war extrem wichtig in der schwierigen Zeit, so Frense. Wann die Zitterpartie jetzt beendet ist, scheint noch nicht ganz klar. In Düsseldorf hat inzwischen auch schon offiziell die Weihnachtspause begonnen.
Auch in den Etatreden spielte die Rettung des Ringlokschuppens eine Rolle. So machten Wolfgang Michels (CDU) und Lothar Reinhard (MBI) aus ihrer ablehnenden Haltung keinen Hehl. Michels etwa stellte eine bizarre Rechnung auf und nahm Bezug auf die vielen Künstler, die den Erhalt der Einrichtung gefordert hatten. Würde jeder von ihnen einen kleinen Betrag, „sagen wir mal 3000 Euro“, überweisen, wäre das Problem vorerst gelöst und die MST bekäme ihre ausstehende Miete.