Mülheim. . Wer wird 2015 Oberbürgermeister oder Oberbürgermeisterin? Bisher scheint das Spitzenamt kaum jemanden zu locken. Auch die Amtsinhaberin äußert sich öffentlich noch nicht dazu, ob sie noch einmal antreten möchte. Die CDU befindet sich weiter auf der Suche, andere Parteien sind unschlüssig.

Gesucht wird eine Person mit starken Führungsqualitäten, eine Person, die in schwierigen Zeiten motivieren kann, wirtschaftliche Kompetenzen besitzt, kompromissfähig ist – und die auch einiges einstecken kann. Der Job des/der Oberbürgermeisters/in wird im September neu vergeben. Das Interesse hält sich bisher in Mülheim sehr in Grenzen. „Klar, bei der Kassenlage schreit keiner laut hier“, meint der Geschäftsführer der CDU, Thomas Mehlkopf-Cao.

Wahrlich nicht. In Mülheim macht bisher lediglich ein Name die Runde: Stadtdirektor Frank Steinfort (CDU). Der Jurist traut sich das Amt zu und würde es gerne ausfüllen. „Ohne Zweifel ein respektabler Kandidat“, heißt es in der CDU. Sie sucht jedoch noch weiter, man sei ergebnisoffen, heißt es, und man würde es begrüßen, einen Kandidaten ins Rennen zu schicken, der auch eine breite politische Unterstützung bekäme. Entscheiden, so Mehlkopf-Cao, werde am Ende eine Mitgliederversammlung. Es war ein großes Manko bei der letzten OB-Wahl, dass die eigene CDU-Basis nicht voll hinter dem damaligen Kandidaten stand.

Es drängt sich keiner auf

Viel weiter ist die SPD auch nicht. Dort wartet man darauf, dass die Amtsinhaberin Dagmar Mühlenfeld erklärt, ob sie denn noch einmal antreten will oder nicht. „Bisher hat sie sich dazu noch nicht öffentlich geäußert“, sagt Parteivize Constantin Körner. Er betont zugleich: „Sie ist auch Vollblut-Politikern.“ Heißt: Sie weiß, wann für die Partei der Zeitpunkt zum Erklären da ist. Fest stehe bisher lediglich der Nominierungsparteitag am 18. April. Aber in der Partei weiß man auch: Da drängt sich am Ort keiner auf. Am Samstag wählt die SPD erst einmal ihren neuen Vorsitzenden. Ulrich Scholten ist einziger Kandidat.

Namen? Fehlanzeige!

Die Grünen suchen, und das nicht nur mit Blick auf Mülheim. Sie würden sich auch mit anderen Parteien auf einen „kompetenten Kandidaten“ einigen, der Mülheim „aus dem Schlamassel zieht“ und grüne Eckpunkte beachte, wie es Parteisprecher Peter Loef sagt. Namen? Fehlanzeige.

Die AfD hat Namen, sogar zwei oder drei Personen zeigten Interesse an dem Spitzenamt und es könnten es auch schultern, wie Fraktionschef Jochen Hartmann sagt. Namen nennen will er nicht. Nur so viel: „Wir werden auf jeden Fall jemanden ins Rennen schicken.“ Die AfD will mit ihm oder ihr im Wahlkampf Themen setzen.

Bei der FDP ist noch alles offen. Ein Parteitag, sagt der Kreisvorsitzende Christian Mangen, soll noch in diesem Jahr darüber befinden, ob die Liberalen jemanden aufstellen und wen. Mangen, der auch vor sechs Jahren ins Rennen ging, wird auch diesmal Interesse nachgesagt.

Und die Mülheimer Bürgerinitiativen? Dort wird man noch diskutieren, ob und wenn mit wem. Fraktionschef Lothar Reinhard hebt allerdings hervor: „Wir haben in Mülheim viele dringendere Probleme zu lösen.“