Mülheim. . Der Veranstalter der Livemusik-Reihe „Rock’n’Ruhr“ wohnt und studiert neuerdings in Mannheim. Die Akustik-Sessions im Café Mocca Nova sollen jedoch weiterlaufen. Dahinter steht ein fünfköpfiges Team.

Dass ein junger Mann seine Heimatstadt verlässt, um eine Hochschule zu besuchen, ist seit Jahrhunderten der Gang der Dinge. Im Fall des Mülheimers Maximilian Bischoff, der neuerdings in Mannheim wohnt und dort an der Pop-Akademie studiert, knüpfen sich an den Umzug jedoch einige Fragen. Schließlich ist der 22-Jährige maßgeblicher Organisator der lokalen Veranstaltungsreihe „Rock’n’Ruhr“. Ja, und jetzt?

Wir haben uns zum Gespräch über die Zukunft der Mülheimer Livemusik-Reihe „Rock’n’Ruhr“ verabredet, und Sie erscheinen ganz alleine. Ist das schon ein Zeichen?

Maximilian Bischoff: Nein, das ist rein terminlich bedingt. Wir sind ein Fünfer-Team, doch bei den anderen hat es nicht gepasst. Wir werden uns aber nachher noch treffen, bevor ich wieder nach Mannheim fahre.

Hier im Café Mocca Nova finden seit vier Jahren regelmäßig Akustik-Sessions statt. Einen November-Termin gibt es jedoch noch nicht. Geht es überhaupt weiter?

Bischoff: Wir haben uns entschlossen, mit den Akustik-Sessions auf jeden Fall weiterzumachen. Allerdings nicht mehr jeden Monat, sondern alle zwei Monate. Die nächste Session wird wohl im Februar stattfinden. Die Reihe hat sich etabliert und über soziale Netzwerke gut verbreitet. Ich habe mehr als 500 Bewerbungen von Bands und Künstlern, die hier gerne mal spielen würden.

Stimmen die Besucherzahlen auch?

Bischoff: Ja. Dass eine Akustik-Session gefloppt ist und nur zehn Leute kamen, ist schon lange nicht mehr passiert. Wir haben zur Absicherung auch immer einen lokalen Act dabei, eine Mülheimer Band, die ihre eigenen Fans und Freunde mitbringt. Das funktioniert.

Berufsziel: Musikveranstalter

Sie studieren jetzt Musik- und Kreativwirtschaft. Konkretes Berufsziel?

Bischoff: Weiterhin Livemusik-Veranstaltungen zu machen.

Es klingt allerdings nicht so, als hätten Sie Mülheim wirklich verlassen.

Bischoff: Ganz weg gegangen bin ich hier sicher nicht. Schon wegen meiner Familie und Freunde.

Hatten Sie bereits Gelegenheit, die Musikszene Mannheims persönlich zu erkunden?

Bischoff: Sicher. Es ist ja auch Bestandteil des Studiums, sich die Bands der Pop-Akademie anzuhören.

Nun ist Mannheim ja auch keine Metropole, aber läuft es dort trotzdem anders als in Mülheim?

Bischoff: Man merkt schon, dass es eine Universitäts- und Musikerstadt ist. Es ist eine sehr kreative Stadt, und gerade die Bands der Pop-Akademie haben eine sehr hohe Qualität.

Wie sieht es mit den bisherigen Absolventen aus?

Bischoff: Ich kann nicht von allen sprechen, aber sie haben größtenteils einen guten Weg hinter sich gebracht.

Kreativkraft-Preis stößt neue Projekte an

Sie haben für „Rock’n’Ruhr“ den Mülheimer Kreativkraftpreis 2013 erhalten. Wirkt diese Auszeichnung nach?

Bischoff: Auf jeden Fall. Dadurch ist eine Verbindung zu dem Designer Hermann Rokitta entstanden und die Idee, was mit dem Shanty-Chor zu machen, um Jung und Alt zusammenzuführen.

Sie sprechen vom Chor der Marinekameradschaft „Kormoran“, der ja eigentlich eher traditionell unterwegs ist. . .

Bischoff: Genau. Mit meiner Band The Sworms haben wir uns deren CD angehört und versucht, die Titel im Rockabilly-Stil umzusetzen. Dann haben wir den Shanty-Chor eingeladen: Da standen dann 20 Herren im Alter zwischen 60 und 90 in unserem Proberaum. Wir hatten alle eine Menge Spaß.

Der gemeinsame Song wurde aber kein Shanty, sondern?

Bischoff: Eine selbst geschriebene, rockige Ballade über Mülheim. Einmal haben wir ihn aufgeführt: beim „Fair Flair“-Markt auf der Schleuseninsel. Jetzt soll der Song im Studio aufgenommen werden, dabei unterstützt uns ein renommiertes Mülheimer Unternehmen.

Einen lokalen Musikpreis soll es auch geben, wie man hört?

Bischoff: Ja: den „Mölmsch Music Hero“, gemeinsam organisiert mit dem Kreativkraft-Team, der Regler-Produktion und den Mölmsch-Machern.

Wann wird es so weit sein?

Bischoff: Der Preis soll 2016 erstmals vergeben werden, Finale im Herbst auf der Freilichtbühne.