Moers. Laut Polizei gehen an die 8000 Bürgerinnen und Bürger in Moers am Samstag auf die Straße, um gegen Rechts demonstrieren. Was sie zu sagen haben.

Auf Köln, Hamburg, Berlin und München folgte nun Moers. Das Bündnis „Moers ist bunt, nicht braun“ hatte am Samstag zu einer Demonstration mit anschließender Kundgebung vor dem Internationalen Kulturkreis Moers (IKM) in Meerbeck anlässlich der aktuellen „Correctiv“-Recherchen aufgerufen. Die Wahl des Datums fiel nicht willkürlich: Am 27. Januar findet seit 2005 weltweit der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts statt.

Laute Musik wird bis in die Altstadt hineingetragen, die Sonne scheint. Bereits einige Zeit vor 11 Uhr stehen die Menschen im Bereich um den Synagogenbogen am Eingang der Moerser Altstadt herum dicht gedrängt. Viele haben Banner, Fahnen oder bemalte Schilder mitgebracht, auf denen Sprüche wie „Haltung zeigen! Kein Platz für Rassismus!“ oder „Ich tanze nicht nach rechten Tönen“ zu lesen sind. Vertreterinnen und Vertreter lokaler Organisationen und Parteien machen durch das Tragen beschrifteter Westen auf ihre Haltung aufmerksam, so unter anderem die AWO, die Ortsgruppen von Amnesty International sowie der Seebrücke, Bündnis 90/Die Grünen und die SPD.

Rund 8000 Demonstrierende: Größer war eine Demonstration in Moers noch nie zuvor

Vom Synagogenbogen in der City aus ging es für die Demonstrations-Teilnehmer bis nach Meerbeck.
Vom Synagogenbogen in der City aus ging es für die Demonstrations-Teilnehmer bis nach Meerbeck. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Gegen kurz nach 11 Uhr setzt sich der Demonstrationszug über die Uerdinger Straße in Bewegung, passiert den Busbahnhof und setzt seinen Weg entlang der Homberger Straße fort. Nun präsentiert sich die Menge derjenigen, die in Moers ein Zeichen für Demokratie und gegen Rechtspopulismus setzten möchten, in vollem Maße. Schätzungen der Polizei zufolge nahmen rund 8000 Menschen an der Demonstration teil. Damit gehe die Demonstration als größte ihrer Art in die Moerser Stadtgeschichte ein, so Mark Rosendahl von der Moerser SPD.

Wie die Organisatoren, so scheinen auch die Demonstrierenden selbst positiv überrascht von der breiten Beteiligung. „Sensationell für Moers“, kommentiert ein Teilnehmer. Ein weiterer Herr bedankt sich auf dem Weg nach Meerbeck bei einem der Polizisten am Straßenrand: „Ich finde das gut, wie sie das hier machen“ – „Ich finde das auch gut, wie sie das hier machen“, lautet die Antwort des Polizisten.

Bündnis „Moers ist bunt, nicht braun“ zeigt sich positiv überrascht

Am Hanns-Dieter-Hüsch-Platz versammelten sich zunächst die Teilnehmenden der Demonstration.
Am Hanns-Dieter-Hüsch-Platz versammelten sich zunächst die Teilnehmenden der Demonstration. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Während die ersten Moerserinnen und Moerser bereits vor dem IKM auf den Kundgebungsbeginn warten, sind viele weitere noch auf dem Weg. „Leute, das hätte ich nicht gedacht – Die Demo läuft immer noch“, freut sich Hajo Schneider vom Bündnis „Moers ist bunt, nicht braun“. Mit den Worten „Wir haben nicht mit so vielen Menschen gerechnet, aber das ist natürlich toll“ beginnt er die Kundgebung mit den Glockenschlägen der Kirche zur Mittagszeit, in deren Verlauf sich alle Rednerinnen und Redner für die Demokratie und gegen die Pläne rechtspopulistischer Teilnehmer des Potsdamer Treffens aussprechen.

Demo gegen rechts in Moers: Viele Bilder vom Protest

In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren.
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren. © Moers | Oleksandr Voskresenskyi
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren.
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren.
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren.
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren.
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren.
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren.
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren.
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren.
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren.
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren.
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren.
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren.
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren.
In Moers gingen am 27. Januar zahlreiche Menschen auf die Straße, um gegen rechts zu demonstrieren. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi
Eindrücke von der abschließenden Kundgebung.
Eindrücke von der abschließenden Kundgebung. © Fotoagentur Ruhr moers | Bettina Engel-Albustin
Eindrücke von der abschließenden Kundgebung.
Eindrücke von der abschließenden Kundgebung. © Fotoagentur Ruhr moers | Bettina Engel-Albustin
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„Überall in unserer Republik leuchten Leuchtfeuer der Demokratie auf“, bezieht sich der Bundestagsabgeordnete Jan Dieren von der SPD auf die deutschlandweiten Demonstrationen gegen Rechts. „Lasst uns dafür sorgen, dass es keine Strohfeuer bleiben“, fordert er. In seiner Rede appellierte er an die Anwesenden, sich ehrenamtlich oder politisch in sozialen Einrichtungen, Bewegungen und Organisationen zu engagieren. Ähnlich fasst es auch Kerstin Radomski zusammen, ihrerseits Bundestagsabgeordnete der CDU. Demokratie lebe vom Mitmachen der Vielen. Daher lautet auch ihre Bitte: „Engagieren sie sich!“.

Auch der Moerser Bürgermeister nahm an der Demonstration teil

„Herzlich willkommen hier in Moers, heute und immer!“, begrüßt Bürgermeister Christoph Fleischhauer die Anwesenden. Er sei stolz, Bürgermeister dieser Stadt sein zu dürfen und dankt dem Bündnis „Moers ist bunt, nicht braun“ für die Organisation.

Ulrich Hecker, Vorsitzender des Vereins „Erinnern für die Zukunft“, macht insbesondere auf die Wichtigkeit des Erinnerns an die Verbrechen der Nationalsozialisten aufmerksam, um eine Wiederholung zu verhindern. „Wir werden den Faschismus zurückdrängen, wenn wir gemeinsam ein Projekt starten, das Hoffnung macht“, so Hecker. In weiteren Redebeiträgen finden Hanna Gewinner von der SPD, Petra Kiehn von der CDU sowie Christina Lantwin von Bündnis 90/Die Grünen ähnliche Worte, um gegen den Faschismus und „für eine offene und inklusive Gesellschaft einzustehen“, wie Gewinner es formuliert. „Geht wählen! Überlasst das Feld nicht den Spaltern!“, ruft Lantwin zudem zur Teilnahme an der im Juni anstehenden Europawahl auf.

Weitere Demonstration in Kamp-Lintfort geplant

Nächsten Samstag, 3. Februar, um 11 Uhr findet unter dem Motto „Kamp-Lintfort bleibt bunt – Für Vielfalt und Demokratie“ eine Kundgebung auf dem Prinzenplatz in Kamp-Lintfort statt. Zudem plant „Moers ist bunt, nicht braun“ eine weitere Kundgebung für die Zeit vor der Europawahl.

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