Moers. Auch in Moers, Neukirchen-Vluyn und Kamp-Lintfort demonstrieren Menschen gegen Rechtsextremismus. Es braucht aber noch mehr. Ein Kommentar.

Die „schweigende Mehrheit“ ist laut geworden. Dass die Menschen in Moers und Umland auf die Straße gehen, um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen, ist großartig. Was die Recherche von Correctiv ans Tageslicht gebracht hat, hat viele verstört. Wenn Menschen ernsthaft darüber sprechen, andere Menschen, die nicht in ihr Weltbild passen, zu deportieren, dann ist das unerträglich.

Es ist wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger sich dagegen auflehnen. Denn auch diese Proteste sind ein Zeichen dafür, worum es hier geht: um nichts geringeres als unsere Demokratie. Und die muss geschützt werden. Nur zu demonstrieren reicht aber nicht aus. Denn auch ein weiteres demokratisches Mittel ist unerlässlich, um diese krude Weltanschauung zu stoppen: die Macht der Stimme.

Rechtsextremismus in Moers: Die Gesellschaft hat es in der Hand

Die demokratische Gesellschaft hat es bei den kommenden Wahlen in der Hand, den erschreckenden Plänen den Garaus zu machen. Die Argumentation der „Protestwahl“ zählt längst nicht mehr. Wer sein Kreuzchen bei Hetzern und Brandstiftern setzt, der weiß mittlerweile ganz genau, was er da wählt.

Dabei sind aber auch die demokratischen Parteien in der Pflicht. Es herrscht eine Unzufriedenheit im Land. Alles wird teurer, alles ungemütlicher, alles schlechter. Ob gefühlt oder in echt, ist irrelevant, eine Vielzahl an Bürgerinnen und Bürgern empfindet es so. Es ist umso wichtiger, diese Menschen wieder abzuholen, ihre Sorgen und Ängste ernst zu nehmen – und Lösungen zu liefern.

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