Moers. Die erfahrene Sozialpädagogin arbeitet bei der Grafschafter Diakonie: Immer mehr Menschen brauchen Unterstützung - die Telefonnummern.
Christiane Pickel arbeitet seit 40 Jahren in der offenen Sozialberatung der Grafschafter Diakonie. Bei ihrem Umzug nach Moers hieß der Bundeskanzler noch Helmut Schmidt. Auch sonst hat sich viel gewandelt, seit sie 1982 als frisch diplomierte Sozialpädagogin mit dem Anerkennungsjahr in das Berufsleben startete.
Acht Mitarbeitende bildeten das damalige Diakonische Werk Kirchenkreis Moers. In der heutigen Grafschafter Diakonie ist sie zusammen mit rund 800 Kolleginnen und Kollegen für die Menschen am linken Niederrhein im Einsatz, wie die Grafschafter Diakonie berichtet. Als Schwerpunkt der 40 Berufsjahre hat Christiane Pickel die offene Sozialberatung gewählt. Sie hilft Ratsuchenden weiter, die sich in einer persönlichen Krise oder einer sozialen Notlage befinden.
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Schon 200 Männer und Frauen hat die Sozialpädagogin 2023 auf ihrem Weg aus der Krise begleitet. „Die Zahl der Ratsuchenden ist gestiegen und die Lebenssituationen sind in den Jahrzehnten deutlich komplexer geworden“, berichtet Pickel. Hatten die Ratsuchenden in den 1980er Jahren vor allem mit einzelnen Lebensbereichen zu kämpfen, gebe es heute meist eine Kombination mehrerer Problemfelder und es kommen zum Beispiel ein Jobverlust, eine Suchterkrankung, eine Schuldenproblematik oder psychische Probleme zusammen.
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Die Beratungen gestalteten sich zudem multikultureller. „In meinen Anfangsjahren kamen die zugewanderten Klientinnen und Klienten hauptsächlich aus Griechenland oder der Türkei. Jetzt beraten wir Personen aus 20 bis 25 verschiedenen Nationen“, sagt sie. Eine Erfahrung, die die 64-Jährige laut Mitteilung als wertvoll empfindet. „Ich lerne viel von ihnen, über andere Kulturen, Religionen, ihre Werte. Der Austausch darüber bringt uns näher zusammen“, ist sie überzeugt. Diese Erfahrung hat sie erst vor kurzem wieder gemacht. Mit einem muslimischen Klienten diskutierte sie über die Folgen des Kriegs in Nahost. „Wir haben alle denselben Abraham“, war das Fazit des Mannes.
Die Sozialberatung geschieht vertraulich, auf Wunsch anonym und ist kostenlos. Beratungen finden in der Regel nach Terminvergabe statt. Kontakt: Beratungsstelle Moers, Telefon: 02841 / 781840, Beratungsstelle Kamp-Lintfort, Telefon: 02842 / 928420, Beratungsstelle Rheinberg, Telefon: 02843 / 903630, Beratungsstelle Rheinhausen, Telefon: 02065 / 90870 und Beratungsstelle Homberg, Telefon: 02066 / 99740.