Moers. In Moers gehen die Planungen für den Radschnellweg nach Kamp-Lintfort weiter. Ein Abschnitt der Strecke erfüllt nicht die Standards.

Der nächste Schritt in Richtung Verlängerung des RS1 zwischen Moers und Kamp-Lintfort ist gemacht. Die Moerser Politik hat auf Grundlage der Ergebnisse der vorliegenden Machbarkeitsstudie die Weichen gestellt: Nun soll die Stadt dafür sorgen, dass die Radschnellverbindung schnell in den Bedarfsplan des Landes NRW aufgenommen wird.

Dabei bremst die Stadt Erwartungen, dass Radfahrerinnen und -fahrer womöglich schon in den kommenden zwei Jahren durch Moers flitzen können. „Es ist grundsätzlich so, dass wir uns in einem sehr frühen Stadium befinden“, betont Stadtsprecher Torsten Schröder. Derzeit geht es um die Frage: Was ist grundsätzlich machbar?

Die Ergebnisse der Studie für Moers liegen vor

Die Machbarkeitsstudie legt die Streckenführung durch Moers wie folgt fest: Entlang der Klever Straße und der Rheinberger Straße verläuft die vorgeschlagene Trasse bis zum Knotenpunkt Rheinberger Straße/ Rheurdter Straße. Ab diesem Knotenpunkt geht es südlich der Rheurdter Straße bis zur Rheurdter Straße/ Repelener Straße weiter. Ab diesem Knotenpunkt folgt die Trasse entlang der Repelener Straße bzw. im weiteren Verlauf der Kamper Straße bis zur Kamper Straße/ Im Meerfeld und von dort über zwei mögliche Varianten weiter bis Kamp-Lintfort.

Die Standards für einen solchen Radschnellweg sind hoch. Die Verbindungen müssen als Zweirichtungsradwege eine Mindestbreite von vier Metern aufweisen, im Einrichtungsverkehr sind es drei Meter. Für den innerstädtischen Verlauf sollen in Moers auch vorhandene Radwege genutzt werden. Diese entsprechen natürlich nicht immer diesen hohen Standards. Das betrifft beispielsweise die Xantener- und die Klever Straße. Für einen normalen Radweg ist hier eine sehr gute Qualität gegeben, heißt es vonseiten der Stadt. Mit Blick auf einen Radschnellweg seien diese Wege problematisch. Sollten die notwendigen Standards geschaffen werden müssen, die für einen Schnellweg erforderlich wären, so würde das auch Einschränkungen für den motorisierten Verkehr bedeuten.

Die Standards sind nicht überall notwendig

Aber: Selbst wenn dieser innerstädtische Abschnitt in der vorhandenen Qualität bleibt, muss das nicht das Aus für den Radschnellweg-Plan bedeuten. „Zehn Prozent der Gesamtstrecke ohne Mindestanforderungen sind nicht förderschädlich“, erklärt Stadtsprecher Schröder.

Der in Rede stehende Streckenabschnitt von Moers nach Kamp-Lintfort soll die Verlängerung des RS1 darstellen, der von Duisburg nach Moers weiter ausgebaut werden soll. Der Plan einer Rad-Autobahn quer durchs Revier ist vor rund 13 Jahren entstanden. Ein Teilstück hatte gerade der ADFC in den Blick genommen.