Kamp-Lintfort. In Kamp-Lintfort gibt es etwas Neues. Informationen im Taschenformat. Wer damit durch die Schatzkammer geht, bekommt erstaunliche Infos.
Ein Museum in der Tasche mitnehmen? Klingt utopisch, funktioniert aber. Denn das Wissen, welches sich in der Schatzkammer des Kloster Kamp am Abteiplatz befindet, ist fortan im Taschenformat zu haben. „Führung durch die Sammlung“ lautet der Titel des Museumsführers, den das Geistliche und Kulturelle Zentrum Kloster Kamp mit dem Landschaftsverband Ruhr (LVR) herausgebracht hat.
„2013 rief ich den Kirchen- und Kunstführer ‚Edition Kloster Kamp‘ ins Leben, in dem Wissenswertes über die Abteikirche am Kloster Kamp niedergeschrieben ist“, erklärte der Leiter des Geistlichen und Kulturellen Zentrums Kloster Kamp, Peter Hahnen. „Die Schatzkammer bekam 2015 eine Museums-App, aber ein Museumsführer fehlte.“ Da hat sich nun geändert: „Anlässlich des diesjährigen 900-jährigen Jubiläums des Kloster Kamp konnten wir den LVR gewinnen und erhielten eine Förderung von 4000 Euro für den Museumsführer.“
So viele Seiten hat das Heftchen
1200 Euro steuerte das Kloster bei. Hahnen und Bernd Weggen, der ehrenamtlich als Gästeführer in der Schatzkammer aktiv ist, setzten sich zum Verfassen des Manuskripts zusammen. „Ich interessiere mich für Strukturen und Zahlen von Kamps Geschichte“, sagte Weggen. Hahnen hat eine mentalitätsgeschichtliche Perspektive auf die gut 80 Exponate. „Das Manuskript war gut 75 Seiten lang – doppelt so dick wie der Museumsführer.“ Nach erfolgreicher Kürzung des Manuskripts zählt der finale Museumsführer nun insgesamt 36 Seiten.
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Wer das blaue Heft aufschlägt, erblickt farbenkräftig von der Kamp-Lintforter Werbegrafikfirma „Typograf“ illustrierte Bilder der Exponate und Erklärungen. Seite für Seite werden die Leser dann schrittweise durch die Räume der Schatzkammer geführt. Da wäre etwa das rund 300 Jahre alte, imposante Ölgemälde „Kamper Stammbaum“.
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Warum der Stammbaum als Sinnbild für Europa verstanden werden kann und weshalb es die einstige Macht des Klosters zeigt, kann man im Museumsführer nachlesen. Eintauchen kann man auch in die Welt des Abts Petrus Polenius, der in der Schatzkammer als Gemälde zu sehen ist, Kamp 1640 zurückbrachte und das Kloster neu belebte.
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Die Bedeutung der Pantoffeln des Abts, Gewänder und der Kopfbedeckung Mitra werden ebenfalls auf spannende und ansprechende Weise erläutert. Wer im Obergeschoss Halt am wertvollsten Schatz, dem „Kamper Antependium“ aus dem 14. Jahrhundert, macht, kann im Museumsführer nachblättern, warum der Stoffbehang am Altartisch so bedeutsam war.
Die Ehrenamtler in Kamp-Lintfort sind begeistert
Begeistert vom Museumsführer waren bereits die ehrenamtlichen Gästeführer und Museumsteamer, die für reibungslose Werksabläufe im Museum sorgen: Sie erhalten am Montag ein druckfrisches Exemplar des 2500 Auflagen starken Museumsführers, der ab sofort für vier Euro im Museumsshop, im Klosterladen und in der Abteikirche zu haben ist.
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Natürlich ist das für uns auch ein Anlass, um weitere Gästeführer oder Museums-Teamer zu gewinnen. Das Geistliche und Kulturelle Zentrum Kloster Kamp am Abteiplatz in Kamp-Lintfort sucht neue ehrenamtliche Gästeführer und Museumsteamer. „Wer Interesse hat, lernt von uns das nötige Wissen“, sagte Leiter Peter Hahnen.
>> Das ist der Kontakt <<
Melden kann man sich per Mail an: zentrum-kloster-kamp@t-online.de sowie telefonisch unter 02842/927540 im Kloster Kamp. Die Schatzkammer am Abteiplatz 24 am Kloster Kamp ist dienstags bis samstags von 14 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet drei Euro pro Person, für Gruppen ab acht Personen ermäßigt zwei Euro pro Person sowie für Familien 6,50 Euro.