Neukirchen-Vluyn. Die Grünenfraktion stellt den Verkehrsversuch der Stadt Neukirchen-Vluyn erneut zur Debatte. Wen sie mit ihren Forderungen unterstützen wollen.
Der geplante Versuch, mit dem die Stadtverwaltung die Verkehrsproblematik auf der Niederrheinallee in Vluyn zumindest temporär lösen wollte, wird offenbar doch nicht so einfach durchgehen, wie es sich die Stadtspitze erhofft hat. Nachdem zuletzt die Gewerbetreibenden zum einen Kritik an der Maßnahme geäußert und zudem beklagt hatten, dass niemand aus dem Rathaus im Vorfeld Kontakt mit ihnen aufgenommen hatte, greifen jetzt die Bündnisgrünen ins Geschehen ein.
Die Fraktion beantragt, dass die Gewerbetreibenden mit flankierenden Maßnahmen unterstützt werden müssen. Da der Versuch bereits im September starten soll, ist nun Eile geboten. Folge: Der Stadtrat verhandelt in seiner nächsten Sitzung am Mittwoch, 14. Juni, noch vor der Sommerpause über vernünftige Lösungen.
Absolutes Halteverbot auf der Niederrheinallee in Neukirchen-Vluyn geplant
Ausgehend von der Europäischen Mobilitätswoche soll ab Mitte September für ein Jahr ein absolutes Halteverbot auf der Niederrheinallee zwischen Springenweg und Vutz-Kreisel eingerichtet werden. Darüber hinaus soll für den gleichen Zeitraum untersagt werden, Zweiräder zu überholen.
Um Einkäufe per Fahrrad attraktiver zu machen, fordern die Grünen, dass mehr Abstellmöglichkeiten eingerichtet werden. Die Fraktion greift aber auch die Sorge der Geschäftsleute auf, dass sich der Wegfall der Parkmöglichkeiten am Fahrbahnrand negativ auf das Einkaufsverhalten der kundschaft und somit auf die Umsätze auswirken werde. Sie schlägt eine alternative Nutzung der vorhandenen Parkstreifen vor.
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Kurzparkregelung in Neukirchen-Vluyn zwischen 9 und 18.30 Uhr
„Um eine höhere Fluktuation der Parkenden zu bewirken, bietet sich das Kurzzeitparken an. Der Kauf des Brötchens, einer Zeitung oder das Abholen der Hemden aus der Reinigung, ist entspannt in 30 bis 60 Minuten erledigt“, heißt es dazu in dem Antrag, über den der Stadtrat zu befinden hat. Die Kurzparkregelung soll während der Geschäftszeiten zwischen 9 und 18.30 Uhr gelten. In ihrem Antrag kommen die Grünen darüber hinaus dem VdK entgegen. Der hatte sich kürzlich darüber beklagt, dass in der Diskussion körperlich beeinträchtigte Menschen nicht berücksichtigt werden. Nun fordert auch die Fraktion um den Vorsitzenden Tom Wagener, dass es eine ausreichende Anzahl an Behindertenparkplätzen geben muss, und dass über die Dauer des Kurzzeitparkens mit dem VdK zu sprechen sei.
Und schließlich wird noch einmal ein Zebrastreifen in Höhe der Querungshilfe bei Giesen-Handick ins Gespräch gebracht. Kritik an dem generellen Vorhaben hatte zuerst die CDU-Fraktion geäußert. Auch der FDP-Ortsverband sieht die Wirtschaft im Umkreis, insbesondere an der Niederrheinallee, gefährdet. Die Vorsitzende Alina Kühnel sagt: „Anstelle einer (temporären) Abschaffung der vorhandenen Parkmöglichkeiten plädieren wir für eine Überarbeitung der Verkehrsplanung, um einen fließenden Verkehr unter Berücksichtigung der Sicherheit und Nutzbarkeit aller Verkehrsteilnehmer zu schaffen.“ Die Liberalen befürchten, dass mit dem Versuch „Fakten durch die Hintertür“ geschaffen werden.