Neukirchen-Vluyn. Die Debatte um die Verbote auf der Niederrheinallee geht weiter. Die SPD kritisiert die CDU. Radfahrer sprechen von einer „gefährlichen Strecke“.

Die Diskussion ebbt nicht ab. Der geplante Verkehrsversuch, mit dem die Stadtverwaltung ab September für ein Jahr lang die Niederrheinallee im Vluyner Ortskern weiter modernisieren und beruhigen will, polarisiert.

„Mobilität, Klimaschutz und Verkehrswende müssen parallel betrachtet, abgewogen und entwickelt werden“, sagt Klaus Lewitzki, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD. Das scheine sich noch nicht überall in Neukirchen-Vluyn herumgesprochen zu haben. Lewitzki reagiert mit seiner Stellungnahme auf die ablehnende Haltung zur Straßenumgestaltung, die die CDU unlängst öffentlich gemacht und damit ihre bisherige Auffassung zu diesen Maßnahmen mithin fortgeschrieben hat.

Leser sehen die Gefahr von Dooring-Unfällen

Die CDU habe seit dem Beschluss des Rates im Frühjahr 2021 zur Mobilität nichts unversucht gelassen, die lokale Verkehrswende auch bei diesem Thema zu verhindern. Lewitzki weiter: „Ein Stück weit unseriös scheint die aktuelle öffentliche Darstellung, dass die Stadtverwaltung im Vorfeld keine Gespräche mit den Betroffenen in Vluyn geführt haben soll.“ Das sei mitnichten so, Ergebnisse seien der Politik auch detailliert berichtet sowie das Mobilitätskonzept öffentlich präsentiert worden.

Eine Diskussion wird auch weiter auf Facebook geführt. So heißt es auf dem Account der NRZ Moers unter anderem zum Thema: „Als Fahrradfahrer ist man auf dieser Straße verloren.“ Die Gefahr so genannter Dooring-Unfälle könnte minimiert werden, ist ein weiterer Gedanke. Diese Unfälle entstehen, wenn die Insassen parkender Autos die Türen öffnen und dabei womöglich von hinten kommende Radfahrer übersehen. Radfahrer erreichen die Geschäfte in Vluyn nur „unter Gefahr für Leib und Leben“, heißt es an anderer Stelle, und wieder „als Radfahrer eine gefährliche Strecke“.

Geschäftsleute haben das Nachsehen

Aber auch ablehnende Meinungen werden deutlich. Etwa: Die Geschäftsleute hätten wieder einmal das Nachsehen. Oder der Gedanke: Wer keine Parkplätze mehr findet, fahre zu einem anderen Bäcker oder kaufe seine Sachen im Internet.

Selbsterklärend sei, „dass ein Überholverbot auf diesem Teilstück im Dorfkern von Vluyn die Sicherheit für unsere Rad fahrende Bürgerschaft, die schwächsten auf der Fahrbahn, deutlich erhöht“, betont der SPD-Vize Klaus Lewitzki. Und weiter: „Gerade Kinder und ältere Menschen sind hier regelmäßig mit dem Fahrrad unterwegs. Im Übrigen sei erwähnt, dass Parkplätze rund um den Dorfkern Vluyn in ausreichender Zahl vorhanden sind.“