Neukirchen-Vluyn. Die Stadt Neukirchen-Vluyn plant einen Verkehrsversuch in Vluyn. Dabei geht es ums Parken und um Fahrradfahrer. Im Herbst soll es losgehen.
Der Verkehr auf der Niederrheinallee im Vluyner Zentrum gerät wieder in den Fokus. Schon lange wird darüber gestritten, wie das Radfahren auf dem Streckenabschnitt sicherer und attraktiver gemacht werden kann und welche Bedeutung hier der ruhende Verkehr an den Straßenrändern noch einnehmen muss. Im Zuge des klimafreundlichen Mobilitätskonzeptes sind Maßnahmen empfohlen worden, von denen aber nicht alle realisiert wurden.
Zwei von vier vorgeschlagenen Maßnahmen wurden bereits angeordnet und umgesetzt. Nicht ausgeführt sind bislang die Maßnahmen der Fahrradschutzstreifen sowie das absolute Haltverbot. Das will die Stadtverwaltung jetzt angehen und dafür die Europäische Mobilitätswoche nutzen, die jedes Jahr vom 16. bis 22. September stattfindet.
Der Versuch soll zwölf Monate dauern
Die Woche ist eine europäische Initiative mit dem Ziel, Bürgerinnen und Bürger für klimafreundliche Mobilität zu sensibilisieren, Aufmerksamkeit für Verkehrsprobleme zu schaffen und Lösungen anzubieten, die ein anderes Mobilitätsverhalten unterstützen, erklärt die Stadtverwaltung in einer schriftlichen Vorlage, mit der sich der Ausschuss für Digitalisierung und Nachhaltigkeit befasst hat.
Vor dem Hintergrund soll ein zeitlich befristeter Verkehrsversuch gestartet werden. Der Versuch auf der Niederrheinallee im Vluyner Ortskern soll für zwölf Monate angelegt werden und insbesondere der Verkehrsberuhigung und dem Schutz der auf die Fahrbahn geleiteten Radfahrerinnen und Radfahrer dienen, heißt es. Was wird dafür gemacht? Ein Haltverbot auf der Fahrbahn sowie ein Überholverbot für Zweiräder auf der Niederrheinallee zwischen Vutz-Kreisel und Springenweg wird demnach eingerichtet.
Letzteres wird notwendig, weil die Fahrbahn nicht breit genug ist, um den Schutzstreifen für die Radfahrer zu markieren, die Fließgeschwindigkeit des Verkehrs aber höher ausfallen dürfte, da Autofahrer die parkenden Fahrzeuge schließlich nicht mehr als Hindernis vor sich haben.
Der Parking Day wird einbezogen
Wie immer bei Maßnahmen, die die Niederrheinallee – als Landesstraße – betreffen, muss es auch hier eine Abstimmung mit dem Straßenbaulastträger, Straßen NRW, und auch mit der Polizei geben. Diese Abstimmung läuft nach Stadtangaben noch. Es ist eine Evaluierung geplant. Dazu sollen Messungen über Verkehrssensoren vorgenommen werden, Bürgerbefragungen sind ebenfalls vorgesehen. Die Gewerbetreibenden sollen auch über den gesamten Zeitraum einbezogen werden.
Für den Auftakt ist eine besondere Aktion geplant, die erlebbar macht, wie öffentlicher Raum alternativ genutzt werden kann, heißt es. So soll der globale Aktionstag für autofreie Stadtentwicklung („Parking Day“, eigentlich am 15. September) in Neukirchen Vluyn am 14. September stattfinden. Für einen Tag soll die Zufahrt zum Vluyner Ortskern für den motorisierten Verkehr gesperrt werden. Es soll ein Rahmenprogramm geben, das von einem Feierabendmarkt-XL flankiert wird, wie es heißt. Zugleich soll der Parking Day den Auftakt für das „Heimat-Shoppen“ darstellen. Ab dem 15. September möchte die Stadt schließlich den Verkehrsversuch starten.