Herne. Bei Familie Biermann und vielen Nachbarn rund um die Schultenstraße ist seit dem Unwetter vom 13. Juli die Leitung tot. Die Betroffenen ärgern sich über mangelnde Informationen seitens der Anbieter. Die zuständige Telekom will die Störung an der Leitung am Dienstag beheben.
Christel und Horst Biermann sind verzweifelt und wütend. Seit einem Unwetter am 13. Juli haben die Versatel-Kunden aus Sodingen zuhause weder Telefon noch Internet. „Mein Mann und ich müssen uns seit zwei Wochen ein Kartenhandy teilen, einer von uns ist teilweise gar nicht erreichbar“, klagt Christel Biermann. Schnell stellte sich heraus, dass auch viele Nachbarn an der Schulten-, Heyer- und Granitstraße von der Störung betroffen sind.
Am Tag nach dem Unwetter riefen die Biermanns bei der Störstelle von Versatel an, um sich nach der Ursache der Probleme zu erkundigen. „Dort wusste man von nichts und hat uns vertröstet“, sagt Frau Biermann verärgert. Einen Tag später seien sie in einer endlosen Warteschleife stecken geblieben. Die Biermanns kündigten daraufhin ihren Versatel-Vertrag. „Dann rief eine Mitarbeiterin auf dem Handy an und versprach, einen Techniker der Telekom vorbeizuschicken“, berichtet Christel Biermann.
Leitung gehört der Telekom
Die Telekom bestätigte auf WAZ-Nachfrage, man sei für die Leitung vor Ort verantwortlich. Auch die Biermanns als Versatel-Kunden werden auf der sogenannten „letzten Meile“ von der Telekom versorgt. Der Techniker habe jedoch nur feststellen können, dass die Ursache der Störung nicht im Haus der Biermanns liege. „Er konnte uns nicht sagen, wann das Problem behoben wird, die Störungen durch Sturmtief Ela hätten Vorrang“, schildert Christel Biermann.
Auf einen weiteren Brief und eine E-Mail der Biermanns habe Versatel nicht reagiert. Nachbarn seien im Telekom-Shop gewesen, wo man ihnen versprochen habe, die Telefon- und Internetanschlüsse würden am Donnerstagabend wieder funktionieren. „Getan hat sich noch immer nichts“, berichtet Christel Biermann am Freitag enttäuscht.
Störung soll am Dienstag behoben werden
„Wir fühlen uns mit unserem Problem völlig alleingelassen. Eine Entschuldigung und eine Gutschrift von Versatel sind das Mindeste“, sagen die Biermanns. Versatel könne aus Datenschutzgründen keine Angaben zum Problem ihrer Kunden machen, so eine Sprecherin gegenüber dieser Redaktion.
Die Telekom erklärte am Wochenende gegenüber der WAZ schließlich die Ursache der Probleme: „Der Schaden wurde verursacht durch den sogenannten „Absuff“ (Absinken) eines Hauptkabels infolge von Gewitter und Regenfällen. Der Schadensort liegt bei der Mont-Cenis-Straße 175., betroffen sind mehrere Straßen im Umfeld und rund 150 Kunden, bei denen Telefon und Internet gestört ist.“ Man arbeite daran, die Störung noch am heutigen Dienstag zu beheben. „Na hoffentlich“, kommentiert Christel Biermann zynisch.