Herne. Die Nordfrost GmbH wird sich auf dem Gewerbepark Unser Fritz I/IV in Herne niederlassen. Das Unternehmen will bis 2016 den leistungsfähigsten Tiefkühllogistikstandort in Deutschland errichten und insgesamt 80 Milllionen Euro investieren. Dazu sollen rund 200 neue Arbeitsplätze entstehen.
Paukenschlag bei der Flächenentwicklung in Herne: Die Nordfrost GmbH wird sich auf dem Gewerbepark Unser Fritz niederlassen. Das teilte das Logistik-Unternehmen mit Sitz in Schortens bei Wilhelmshaven gestern mit. Am Mittwoch hatten Nordfrost und die RAG Immobilien GmbH den Kaufvertrag über rund 13 Hektar besiegelt.
Nordfrost kündigt an, dass in Unser Fritz der leistungsfähigste Tiefkühllogistikstand in Deutschland entstehen soll. Geplant ist ein vollautomatisches Hochregallager mit ebenso vollautomatischer Kommissionierung. Der neue Standort soll etwa 80 000 Palettenstellplätze aufnehmen können. Das Investitionsvolumen gibt das Unternehmen mit rund 80 Millionen Euro an. Das ist die größte Investition, die in den vergangenen Jahren in Herne getätigt worden ist. Rund 200 neue Arbeitsplätze sollen so nach Herne kommen. Die Inbetriebnahme ist für das Frühjahr 2016 geplant.
Nordfrost seine Aktivitäten bündeln
Mit dem Tiefkühllager in Herne will Nordfrost seine Aktivitäten, die bislang auf Unna, Dortmund, Gelsenkirchen und Duisburg verteilt sind, bündeln. „Es ist abzusehen, dass die jetzigen Standorte im Ruhrgebiet bald an ihre Grenzen stoßen und die Aufnahme neuer Kunden dort schwierig zu realisieren sein wird“, teilte eine Sprecherin mit.
Durch den Neubau würden derzeit notwendige Shuttleverkehre vermieden. Die Abläufe ließen sich mit dem neuen Lager wesentlich rationeller organisieren. Darüber hinaus würden Qualität sowie Zuverlässigkeit verbessert. Ziel sei es, auch Wartezeiten so gering wie möglich zu halten.
Mit der Ansiedlung von Nordfrost ist auf einen Schlag fast die gesamte Fläche von Unser Fritz vermarktet, es bleiben nun lediglich rund 1,5 Hektar.
Joachim Grollmann, Chef der Herner Wirtschaftsförderungsgesellschaft, zeigte sich im Gespräch mit dieser Zeitung hoch erfreut über die „Ankunft“ von Nordfrost. „Dass ich begeistert bin, wäre noch fast untertrieben“, so Grollmann. Die Vorgespräche mit dem Unternehmen liefen offenbar seit mehr als einem halben Jahr. Hauptgrund für die Entscheidung zu Gunsten von Unser Fritz sei am Ende die direkte Anbindung an die Autobahn 42 gewesen.
Arbeiten begannen vor 13 Jahren
Mit der Ansiedlung von Nordfrost neigt sich eine sehr lange Geschichte dem Ende zu: Die Arbeiten auf dem Areal begannen nach dem Ende des Bergbaus vor inzwischen 13 Jahren. Sie zogen sich unter anderem deshalb so lange hin, weil an den Planungen zwei Bezirksregierungen und nicht zuletzt die Bahn beteiligt waren. Anfang 2013 begannen die Erschließungsarbeiten.