Herne. Für das Jahr 2013 verzeichnen die Herner Stadtwerke einen deutlich geringeren Ertrag. Das Unternehmen hat nach Steuern nur 12,3 Millionen Euro Gewinn gemacht - 2012 waren es noch 16,8 Millionen. Grund sind wohl die Rückstellungen für drohende Verluste bei den konventionellen Kraftwerksbeteiligungen.
Im städtischen Haushalt klafft eine weitere - allerdings erwartete - Millionenlücke: Die Stadtwerke führen 4,5 Millionen Euro weniger an die Stadt Herne ab. In seinem Jahresabschluss für das Jahr 2013 weist das Unternehmen einen Gewinn nach Steuern von 12,3 Millionen Euro aus. 2012 waren es noch 16,8 Millionen.
Grund: Die Stadtwerke mussten Rückstellungen für drohende Verluste bei den konventionellen Kraftwerksbeteiligungen in Hamm und Lünen bilden. Stadtwerkevorstand Ulrich Koch hatte im WAZ-Interview bereits angekündigt, dass ab 2015 für beide Kraftwerke rund acht Millionen Euro Verluste pro Jahr kompensiert werden müssten. Auf Grund der immer stärkeren Einspeisung von Strom aus Sonnen- und Windkraft laufen die Kraftwerke seltener und werfen weniger oder gar keinen Gewinn ab. Die Erlöse aus anderen Beteiligungen - etwa am Trianel Windpark vor Borkum - dürften die Verluste kaum ausgleichen können.
Trotz dieser weiterhin schwierigen Lage auf dem Energiemarkt bezeichnen die Stadtwerke das Ergebnis des Geschäftsjahrs 2013 „zufriedenstellend“. „Insgesamt liegt der Jahresabschluss im Rahmen unserer Erwartungen“, bilanziert Koch.
Konzern wird umgebaut
Obwohl der Gewinn der Stadtwerke Herne nach Steuern deutlich sank, stieg der Umsatz - von 152 Millionen Euro in 2012 auf 168,9 Millionen Euro. Ein Grund dafür war der kalte und langanhaltende Winter zu Beginn des Jahres 2013. Dadurch stieg der Gasabsatz von 948 Gigawattstunde (GWh) auf 977 GWh. Beim Strom stieg der Absatz um rund zehn Prozent auf 534 GWh. Zu dieser Steigerung trug unter anderem bei, dass die Stadtwerke Kunden hinzu- und wiedergewonnen haben. Die Kundenakquise in fremden Versorgungsgebieten wird in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen.
Vor dem Hintergrund der unsicheren Rahmenbedingungen haben die Stadtwerke damit begonnen, das Unternehmen umzubauen. Mit der Einführung von Smart Tec, dem neuen Stadtwerke-Angebot zur Energiewende am Wärmemarkt, und einem internen Strategieprojekt zur weiteren Steigerung von Effizienz, Wachstum und Kundenorientierung wurden erste Weichen gestellt. Dank des zweiten Energiefonds Herne, der Ende letzten Jahres mit seinem attraktiven Zinsniveau schnell vergriffen war, seien weitere Investitionen in energetisch sinnvolle Projekte in Herne sichergestellt, so die Stadtwerke.
Doch der Ausblick ist eher wolkig als heiter: Für das laufende Geschäftsjahr erwarten die Stadtwerke deutlich sinkende Ergebnisse.