Tierschützer protestieren gegen Circus-Gastspiel in Herne
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Herne. . Bis zum 21. April gastiert Circus Probst mit seinem aktuellen Programm auf dem Cranger Kirmesplatz. Hauptattraktion ist eine Gruppe weißer Löwen, darunter Löwenbaby Simba. Tierschützer protestieren gegen Probst. Der Zirkus hat Anzeige erstattet. Für die Kritik gebe es keinen Anlass.
Mit seinem schneeweißen Fell wälzt sich Löwenbaby Simba im grünen Gras. Seine schon kräftigen Tatzen schlagen immer wieder verspielt nach der Kamera, die ihm vor sein Gesicht gehalten wird. Simba ist erst fünf Monate alt und momentan der Anziehungspunkt im Circus Probst. Bis Montag gastiert der Zirkus in der Stadt und hat schon im Vorfeld bei Tierschützern für Proteste gesorgt. Plakate des Zirkus’ hatten sie mit der Aufschrift „Abgesagt wegen Tierquälerei“ versehen.
Circus Probst hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet und: „Wir sind in den vergangenen Tagen etwa fünf Mal losgezogen und haben die Plakate immer wieder erneuert“, erzählt Zirkussprecher Simon Hörmeyer. Neben einem Imageschaden befürchtet Hörmeyer auch einen finanziellen Schaden: „Die Leute glauben dann ja wirklich, dass unsere Vorstellungen ausfallen.“ Für Samstag haben Tierschützer weitere Demonstrationen vor Vorstellungsbeginn auf dem Gelände des Cranger Kirmesplatzes angekündigt.
Hörmeyer sieht für die Kritik an seinem Zirkus keinen Anlass. „Ein Tier, das gequält wird, würde sich verstecken und hier nicht so rumspielen, wie Simba es etwa gerade tut“, erklärt Hörmeyer, während Tierlehrer und Besitzer Ludvik Berousek mit seinem kleinen Löwen mit der roten Hundeleine um den Hals herumtollt. Berousek hat sich für ein Jahr mit seinen weißen Löwen dem Circus Probst angeschlossen.
Preisträger des Zirkus-Festivals in Monte Carlo
Tatsächlich stehen auch die anderen insgesamt über 100 Tiere in mit frischem Stroh ausgelegten Gehegen, zum Teil mit Freigang. Von Zebras über Pferde bis hin zu ungarischen Steppenrindern: Viele Tierarten sind hier vertreten und der ein oder andere Nachwuchs ist auch dabei. „Die Tiere sind hier keine Gegenstände, mit denen das Geld verdient wird. Sie sind vielmehr Lebenspartner, denn einige Tiere sind schon wirklich sehr lange dabei“, so Hörmeyer.
Etwa 70 Angestellte aus 14 Nationen, darunter 20 Artisten, sorgen in den nächsten Tagen dafür, dass die Shows gelingen. Simba und sechs weitere - ausgewachsene - weiße Löwen sind in diesem Jahr eine besondere Attraktion. „Tiere, Menschen, Sensationen – das sind nach wie vor die Leitmotive vom Zirkus und die machen seine Faszination aus“, so Hörmeyer.
Neben Simba ist die Stoliarov-Clownfamilie ein Höhepunkt des Programms „Leidenschaft“. „Das ist eine große Nummer, um die sich jeder Zirkus reißt“, weiß Hörmeyer. Die russischstämmige Familie gilt als Branchenstar und ist Preisträger des Zirkus-Festivals in Monte Carlo. „Wir hatten lange nicht mehr so ein starkes Programm“, so Hörmeyer.
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