Herne. Ursula Klugstedt ist ein Pflegefall und auf einen Relaxsessel angewiesen. Ihr 3500 Euro teurer Stuhl aus dem Herner Möbelhaus Zurbrüggen ging immer wieder in die Brüche - die Reklamation zeigte sich zunehmend schwierig. Nun gab es das Geld zurück - aus Kulanzgründen, wie der Zurbrüggen-Chef betont.
Ein Entspannungsstuhl, der überhaupt nicht entspannend wirkt – das hatten wir doch schon mal. Auch Hans-Jürgen Klugstedt beschwerte sich über Ärger mit dem Möbelhaus Zurbrüggen, weil der Relaxsessel seiner Mutter immer wieder den Geist aufgab. Die WAZ schaltete sich ein, der Fall hat sich inzwischen zum Guten gewendet.
„Meine Mutter ist als Pflegefall auf den Stuhl täglich angewiesen und ist absolut sauer und enttäuscht“, erklärt Klugstedt. Immer wieder sei der Sessel, der 3500 Euro kostete, in die Brüche gegangen. Immer wieder habe er reklamiert werden müssen, dabei habe sich der Service des Möbelhauses in Grenzen gehalten. Erbost schrieb Klugstedt einen Brief: „Trotz mehrmaliger Anrufe meinerseits und der Zusicherung einer kurzfristigen Rückantwort in der Sache unseres Vertrags-Rücktrittes liegt mir noch immer keine Antwort aus Ihrem Hause vor. Die telefonische Erreichbarkeit und damit der Kundenservice ist nach meiner Ansicht absolut ungenügend. Mit der Weiterverfolgung in der Sache werde ich einen Anwalt beauftragen, da Sie scheinbar an einer raschen Lösung des Problems nicht interessiert sind.“ Klugstedt meint, der Sessel sei zu schwach konstruiert.
Unternehmenschef handelte allein aus Kulanz
Jetzt ist das Problem gelöst, Unternehmenschef Christian Zurbrüggen kümmerte sich persönlich um den Fall und versprach: „Der Kunde bekommt das Geld komplett zurück, das tun wir aber aus reiner Kulanz. Wir haben Stangen und Motoren dreimal wechseln lassen, der Hersteller hat sich den Sessel sogar höchstpersönlich angeschaut. Unseres Erachtens wird der Sessel durch die Behinderung der Frau nicht so benutzt, wie er benutzt werden sollte.“ Ursula Klugstedt lasse sich wahrscheinlich recht unsanft in den Sessel „plumpsen“. Dafür sei dieser aber nicht geeignet. Jetzt bekommt Ursula Klugstedt einen neuen Sessel, der – hoffentlich – entspannender wirkt.