Herne. Die Suche nach der in einem Herner Krankenhaus verschwundenen Baby-Leiche wurde eingestellt. Trotz intensiver Suche und Befragung aller Mitarbeiter konnte der Verbleib des toten Frühchens nicht aufgeklärt werden. Nach diesem tragischen Vorfall will das Krankenhaus die Abläufe ändern.

Die Polizei hat die Suche nach dem verstorbenen Frühchen, das am Freitag vergangener Woche spurlos aus dem Abschiedsraum des Marienhospitals II in Herne-Börnig verschwunden ist, ergebnislos eingestellt. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit.

„Trotz intensiver Suche und Befragung aller in Betracht kommender Mitarbeiter des Krankenhauses konnte der Verbleib des 550 Gramm schweren Leichnams nicht geklärt werden“, so Oberstaatsanwalt Christian Kuhnert.

Weiter ins Detail gehen wollte er nicht. Nur so viel: Das Verschwinden des toten Säuglings werde strafrechtlich nicht verfolgt, weil die Klinik nicht vorsätzlich gehandelt habe, so Kuhnert.

Wichtig sei, dass sich so etwas nicht mehr wiederholt

Das Marienhospital, sagt Theo Freitag, Geschäftsführer der St. Elisabeth-Gruppe, habe die Kontrolle des Abschiedsraums „noch engmaschiger verstärkt“. „Für uns ist es jetzt wichtig, dass sich dieser tragische Vorfall nie wiederholt“, sagt Freitag.

Kontrolliert werde nun zusätzlich durch ein „umfassendes Vieraugenprinzip“. Konkret: „Mitarbeiter betreten den Raum nur in Begleitung eines Kollegen. Besucher und Bestatter werden von einem Mitarbeiter begleitet“, so der Klinik-Chef.

Die Eltern des verstorbenen Mädchens, die in Kürze heiraten wollten, seien am Boden zerstört, sagt ein enges Familienmitglied zur WAZ. Der Vater sei krank geschrieben, kommentieren wollten die Eltern das Verschwinden des Kindes nicht.

Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft kann das Familienmitglied nicht nachvollziehen. Ein Autofahrer, der unabsichtlich einen Wagen beschädige, werde zur Verantwortung gezogen, eine Klinik, in der ein totes Kind verschwinde, nicht, kritisiert er.