Herne. Anja Nowak und Tim Wilmsen aus Herne wollen ihre Kuscheltier-Sammlung verschenken. Die meisten ihrer kleinen und großen Lieblinge stammen von der Cranger Kirmes. Die Suche nach einem Abnehmer für Tigger, Krümelmonster & Co. ist aber alles andere als einfach.

Früher haben sie auf dem Kleiderschrank im Schlafzimmer gewohnt, nun drängen sie sich dicht an dicht in einem Wäschekorb. Sie, das sind das blaue Krümelmonster mit den lustigen Augen, eine kleine Schildkröte mit Sturmfrisur, ein rosa Pony mit lila Mähne, zwei identische Pac-Man, ein großer Tigger, bekannt aus Winnie Puuh, seine kleinere Ausgabe im Schlafanzug und viele mehr. All diese Kuscheltiere – 18 Stück an der Zahl – gehören Anja Nowak und Tim Wilmsen (beide 28). Noch, muss man sagen, denn das Paar will die Sammlung loswerden.

„Jetzt reicht’s“, sagte sich Nowak, als der Kleiderschrank langsam zu klein für die Plüschtiere wurde. Es gebe doch sicher Kinder, die sich über die süßen Spielzeugwesen freuen würden. „Doch dann ging die Sucherei los“, erzählt sie. Wer war bereit, die Kuscheltiere zu nehmen? Die Herner Tafel habe keine Rückmeldung auf Nowaks E-Mail gegeben, Kindergärten und -heime seien ohnehin gut ausgestattet, hieß es. Eine Kirchengemeinde habe Interesse bekundet, hätte aber für jedes Stofftier eine Bestätigung über eine chemische Reinigung haben wollen.

Sie sollen verschenkt und nicht verkauft werden

„Uns ist es ganz wichtig, dass die Stofftiere verschenkt werden“, betont Nowak. Deshalb sei für sie auch der Herner Kinderschutzbund als Abnehmer nicht in Frage gekommen. „Wir wollen nicht, dass sie weiterverkauft werden, auch nicht für wenig Geld.“

Vom kleinen Plüschtier bis zum großen Tigger

Das kleinste Plüschtier ist zehn Zentimeter groß, der große Tigger misst mehr als einen halben Meter.

Bis Weihnachten wollen Anja Nowak und Tim Wilmsen die Stofftiersammlung noch aufbewahren.

Das Tierheim Gelsenkirchen würde die Kuscheltiere als Spielzeug für die Hundewelpen nehmen, wenn sich kein anderer Abnehmer findet.

Wer Interesse an den Kuscheltieren hat, kann sich bei den beiden per E-Mail melden: neueskuscheltierheim@gmx.de.

Geld ist ein gutes Stichwort, wenn man wissen will, woher Nowak und Wilmsen die ganzen Kuscheltiere haben. „Die meisten von der Kirmes“, sagt Wilmsen. Lose ziehen, Entenangeln, Greifer-Automaten – daran führt für die beiden großen Crange-Fans kein Weg vorbei. Wie viel Geld sie in ihre Sammlung investiert haben, können die beiden jedoch noch nicht einmal schätzen. „Wir geben auf der Kirmes insgesamt immer so viel aus…“, lässt Wilmsen offen. „Wir nehmen uns in der Kirmeszeit ja auch immer frei, das ist unser Jahresurlaub“, schmunzelt seine Freundin.

Kuscheltiere mit Geschichte

Mit vielen der Kuscheltiere verbinden Nowak und ihr Freund kleine Geschichten. Der „pupsende Brüllkäfer“ beispielsweise erinnert sie an den Mario-Barth-Besuch in der Arena auf Schalke. Pupsen spielt auch in einer anderen Geschichte eine Rolle: „Das Einhorn hat mir mal eine Freundin vor einer Zahn-OP geschenkt“, erzählt Nowak, „weil wir immer über das Filmzitat ‚Einhörner futtern Schmetterlinge und pupsen Regenbögen‘ aus ,Horton hört ein Hu’ lachen mussten.“

Ein wenig schwer fällt es ihnen schon, ihre Sammlung abzugeben. „Aber man wird ja schließlich irgendwann erwachsen“, sagt Nowak wehmütig. Ein Kuscheltier aus der großen Sammlung steckt deshalb nicht im Wäschekorb. „Das erste Kuscheltier, das wir zusammen auf der Kirmes gewonnen haben, hat sich unsere Nichte ausgesucht und behalten“, sagt Nowak. Mäh-Mäh, das Schaf war auch Nowaks und Wilmsens Lieblingstier.