Herne.. Die 20 Monate alte Emma aus Herne hat ihr Lieblingskuscheltier verloren und ist nun untröstlich. Für das Kind sei der Verlust von “Froschi“ eine „echte Katastrophe“, sagt ihre Mutter. Stimmt, bestätigt eine Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin. So ein Erlebnis könne schwerwiegend sein.
Froschi ist weg. Emma, 20 Monate alt, hat ihr Kuscheltier am Montagvormittag bei einem Ausflug mit ihrer Tagesmutter in den Herner Stadtgarten verloren. Für das Kind sei das eine „echte Katastrophe“, sagt ihre Mutter Julia Reinke: „Ohne ihren heiß geliebten Froschi schläft sie nicht und geht nirgendwo hin.“ Ihre große Hoffnung: Über die WAZ findet sich der „Lieblingskuschelfrosch“ wieder.
Als der Verlust von Emmas „bestem Freund“ am Montagvormittag nach einem Ausflug mit ihrer Tagesmutter in den Herner Stadtgarten aufgefallen sei, habe sich die Familie sofort auf die Suche gemacht, dabei auch „den ganzen Stadtgarten umgegraben“ und Leute befragt, berichtet Reinke. Vergeblich: Froschi tauchte nicht mehr auf. Entsprechend groß sei die Verzweiflung: bei der Tochter, weil sie ihr nicht erklären könne, warum Froschi plötzlich nicht mehr da sei, aber auch bei ihr: „Mir bricht es fast das Herz, wenn ich sehe, wie Emma ihn sucht und vorwurfsvoll erwartet, dass wir Froschi wieder herzaubern.“
Auch kein Erfolg bei Ebay - Froschi gibt's nicht mehr
Ein „schrecklicher Gedanke“ sei es nun, dass das Kuscheltier als Hundespielzeug endet. Ersatz sei nicht möglich, das habe die 35-Jährige bei einem Anruf beim Hersteller bereits erfahren: „Den gibt’s nicht mehr.“ Auch auf Ebay habe sie schon gesucht, vergeblich. Hergestellt worden sei das Spielzeug nämlich schon vor vielen Jahren, vor Emmas Geburt: Ihr Mann habe ihr Froschi damals geschenkt – zum Knuffeln, wenn er unterwegs gewesen sei.
Besondere Kennzeichen des fröhlichen, grünen Tiers: „Er sieht schon richtig zerliebt aus und ist ein bisschen schmutzig“, sagt die Kinderkrankenschwester. Um anzufügen: „wie das so ist mit Kuschelfreunden.“
Kind kann Trauer empfinden
Der Verlust eines Kuscheltieres, sagt die Wanner Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin Petra Golobiewski, könne schwerwiegend sein für ein kleines Kind – vor allem dann, wenn es zwischen einem und zwei Jahren alt sei. Konkret: „Es kann durchaus Trauer empfinden.“ Kuscheltiere, so die Expertin, seien so genannte Übergangsobjekte und besonders dann für ein Kind wertvoll, wenn die Mutter einmal nicht da sei, mit dem es in diesem Alter eine Einheit bilde. Mit Kuscheltieren seien Kinder emotional eng verbunden – so sehr, dass sie bei vielen bis ins Erwachsenenalter lebendig gehalten würden.
Mit diesen Kuscheltieren schmusen die Kinder unserer Redakteure
Mit zehn Monaten fand Alba (3), Tochter von WAZ-Mitarbeiterin Jimena Salloch, in einem Geschäft auf Mallorca ihre erste große Liebe – ihren „Puppi-Mamam“. So nennt sie die kleine nackte Puppe mit dem Schnuller, die sie an ihr kleines Gesichtchen reibt, immer dann, wenn sie Beruhigung braucht oder einfach bloß müde wird. Nach Vanille riecht das Püppchen, das wahrlich schöner hätte ausfallen können. Aber: Bei der wahren Liebe kommt es auf den Charakter an. Ein Leben ohne Puppi-Mamam, nein, das wäre für Alba wirklich nicht vorstellbar.
Nie ohne ohne „Puppi“ und „Stern“
Kalle und Kimi, die jüngsten Söhne von Redaktionsleiter Michael Muscheid, können in der Nacht nie, nie, nie ohne „Puppi“ und „Stern“. Kalle (5) krault beim Einschlafen die blonden, langen Haare seiner Schönen, beim Schlafen sind die Finger dann im Haupt verknotet. Kimi (2) bettet sein Haupt auf Stern oder legt ihn sich im Bettchen übers Köpfchen. Natürlich haben die Eltern vorgebaut: Für Puppi gibt es „Ersatz-Puppi“, die erst versteckt wurde und nun mit im Bett liegt, Stern gibt es mittlerweile fünffach. Und klar, alle liegen sie auf oder neben dem Kopf.
Bei Rabea (14), der Tochter von Redakteur Lars-Oliver Christoph, ist die Kuscheltierphase zwar schon längst Vergangenheit, doch die Erinnerungen sind nicht verblasst. Lola hieß die Rattendame, die zum Beispiel stets dabei war, wenn Rabea von Mama oder Papa vom Kindergarten abgeholt wurde. Bisweilen wurde sie auch schon mal von Odile, dem Krokodil, oder Bello, dem Hund, vertreten. Ganz wichtig: Lola hatte täglich einen neuen persönlichen Brief an Rabea dabei, in dem sie ihr all die rattenscharfen Abenteuer schilderte, die sie ohne ihre „Mutter“ erlebt hatte.
Wer Kuscheltiere verloren hat, kann übrigens über das Internet weltweit nach ihnen fahnden – auf der Seite www.kuscheltier-suche.de. Und im Internet-Auktionshaus Ebay gibt es sogar einen eigenen Shop für Ersatzkuscheltiere.