Herne. Ein Abteilungsleiter der Stadt Herne hat in der Verwaltung gefälschte Dokumente eingereicht. Seine Frau, ebenfalls bei der Stadt beschäftigt, hat dadurch 13.000 Euro zu Unrecht kassiert. Entsprechende Informationen der WAZ bestätigte Stadtsprecher Christian Matzko auf Anfrage.
Der Mann habe den Fehltritt gegenüber seinen Vorgesetzten selber bekannt gemacht und den Schaden beglichen, so Matzko. Der städtische Abteilungsleiter hat demnach eingeräumt, mit falschen Arzt-Rechnungen für seine Frau beim gemeinsamen Arbeitgeber Stadt Herne so genannte Beihilfe-Leistungen kassiert zu haben; Beihilfe ist eine finanzielle Unterstützung in Krankheitsfällen für Beamte.
Nachdem sich der Mann selbst beschuldigt und das Geld zurückgezahlt habe, sei das Beschäftigungsverhältnis mit einem Aufhebungsvertrag beendet worden. Seine Ehefrau, eine Sachbearbeiterin in der Verwaltung, sei suspendiert worden, fügt Matzko an. Ob sie an dem Betrug beteiligt war, sei noch unklar: „Es gibt weitere Sachaufklärung.“ Es sei möglich, dass ein Disziplinarverfahren eingeleitet werde. Komme es dabei zu einem Ergebnis, dürfe das der Öffentlichkeit aber nicht mitgeteilt werden, betont Matzko.
Keine Staatsanwaltschaft
Die Staatsanwaltschaft sei nicht eingeschaltet worden, so der Stadtsprecher, da sich der Abteilungsleiter selbst offenbart und den Schaden wiedergutgemacht habe. Das bestätigt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Bochum. Der Behörde seien die Vorgänge im Herner Rathaus nicht bekannt.
Der nun von der WAZ öffentlich gemachte Vorfall ist nicht der einzige in jüngster Vergangenheit: In Kürze muss sich ein Ex-Verwaltungsleiter einer städtischen Kultureinrichtung vor Gericht verantworten. Auch er soll rund 13.000 Euro in die eigene Tasche verschoben haben (die WAZ berichtete).