Herne. . Die Verbraucherzentrale schlägt Alarm. In den vergangenen Tagen hat sie eine Häufung von sogenannten Phishing-Attacken registriert. Zahlreiche Herner hätten sich gemeldet und über E-Mails berichtet, mit denen offensichtlich Kontodaten abgefischt werden sollten.

Veronika Zoller, Leiterin der Herner Verbraucherzentrale, schlägt Alarm. In den vergangenen Tagen hat Zoller eine Häufung von sogenannten Phishing-Attacken registriert. Zahlreiche Herner hätten sich in der Verbraucherzentrale gemeldet und über E-Mails berichtet, mit denen offensichtlich Kontodaten abgefischt werden sollten.

Ziel eines Angriffs wurde auch WAZ-Redakteurin Maren Winterfeld. Vor wenigen Tagen fand sie in ihrem E-Mail-Fach eine Zahlungsaufforderung von einem Inkassobüro mit Namen Martin Scholz. Dazu eine Datei im Zip-Format. Winterfeld war skeptisch. Sie suchte im Internet nach dem Inkassobüro - ohne Ergebnis. „Ich habe die Mail sofort gelöscht“, so Winterfeld.

Zoller: Immer misstrauisch sein

Diese Skepsis sei völlig angebracht, kommentiert Veronika Zoller diesen Fall. Mit Dateien im Zip- oder exe-Format versuchten Betrüger Programme auf die Computern zu schleusen, mit denen Daten gestohlen werden. Oder sie versuchen, mit falschen Adress-Links speziell Bankkunden auf Seiten zu lotsen, wo dann Passwörter und Geheimzahlen abgeräumt werden.

Ob Real, Amazon oder Douglas - Zoller kann viele Beispiele von Firmen aufzählen, die angeblich Zahlungsaufforderungen schicken. „Man sollte keine Mails von Leuten öffnen, die man nicht kennt“, gibt Zoller einen grundsätzlichen Rat.

Doch Verbraucher können weitere Schutzmaßnahmen ergreifen: So gehöre auf jeden Rechner mit Internetzugang eine Antiviren-Software zum Pflichtprogramm. Darüber hinaus bieten auch moderne Internet-Browser Schutz gegen Phishing-Attacken. Wichtig ist, stets die neueste Version der Software zu verwenden und zwischenzeitlich regelmäßig für Updates zu sorgen. Bei vielen Antiviren-Programmen geschieht dies automatisch.

Wer seine Bankgeschäfte über das Internet erledigt, sollte die Internetadresse der eigenen Bank sicherheitshalber immer selbst eingeben oder als Link im Browser angelegen. Beim Onlinebanking ist darauf zu achten, dass der Browser ein Verschlüsselungs-Symbol anzeigt – etwa in Form eines kleinen Schlosses.

Wer Opfer einer Phishing-Attacke geworden ist und Passwort, PIN oder TAN auf einer betrügerischen Seite eingegeben hat, sollte schnell handeln. Wenn möglich, ist die PIN sofort zu ändern und die eigene Bank zu informieren, um den Onlinezugang und das Konto zu sperren. Auch empfiehlt sich eine Anzeige bei der Polizei. Die Betrugs-E-Mail, die zur Eingabe vertraulicher Daten verleitet hat, sollte Banken und Kripo zur Verfügung gestellt werden, um deren Ermittlungen zu unterstützen.

Online-Forum veröffentlicht betrügerische Mails

Im Online-Forum der Verbraucherzentrale können in einer Rubrik Phishing-E-Mails gemeldet werden, die man selbst erhalten hat.

Eingegangene Meldungen sind im Phishing-Radar sofort öffentlich und können anderen Nutzern als Warnungen vor Attacken dienen. Alternativ können E-Mails auch an die eigens eingerichtete E-Mail-Adresse phishing@vz-nrw.de weitergeleitet werden. Wer eine Mail schickt, sollte beachten: Auf Grund der zahlreichen Eingänge können die E-Mails nicht beantwortet werden.

Mitarbeiter der Verbraucherzentrale überwachen das Forum, werten die eingehenden E-Mails systematisch aus und verbreiten die Warnungen vor betrügerischen E-Mails anschließend über weitere Kanäle wie etwa den Kurznachrichtendienst Twitter.

Alle Infos über das Thema Phishing gibt es unter der Adresse www.vz-nrw.de/phishing. Hier werden alle Berichte und Informationen angezeigt und können einzeln aufgerufen werden. Auch ein fünfseitiges Dokument zum herunterladen steht zur Verfügung.

Öffnungszeiten der Herner Beratungsstelle

Die Beratungsstelle der Verbraucherzentrale Herne, Freiligrathstraße 19, ist zu den folgenden Zeiten geöffnet: Montags, 9 bis 13 Uhr, dienstags, 9 bis 13 und 14 bis 18 Uhr; donnerstags, 9 bis 13 und 14 bis 18 Uhr, freitags, 9 bis 13 Uhr. Außerdem ist sie zu erreichen unter: HER 44746; Fax HER 40048; E-Mail: herne@vz-nrw.de