Wanne-Eickel. . Am 2. August beginnt in Wanne-Eickel und Herne die “fünfte Jahreszeit“. Mit rund 500 Schausteller und erwarteten 4,2 Millionen Besuchern ist die Cranger Kirmes eines der größten Volksfeste Deutschlands. Doch das weiß außerhalb des Ruhrgebiets kaum jemand. Die Stadt Herne will das ändern.
Das Gestänge des Riesenrades Bellevue beschreibt schon einen Dreiviertelkreis, vier Schleifen des Olympia-Loopings ragen in die Luft. Von der Wildwasserbahn ist dagegen noch wenig zu sehen. „Das wird alles noch rechtzeitig fertig“, lacht Kirmesarchitektin Sabine Marek. Genauso entspannt wie sie zeigten sich bei der traditionellen Pressekonferenz eine Woche vor Kirmesbeginn auch die Schausteller und als Veranstalter die Stadt Herne mit Oberbürgermeister Horst Schiereck an der Spitze.
Über 500 Schausteller wollen vom 2. bis zum 11. August auf dem Kirmesplatz am Rhein-Herne-Kanal dafür sorgen, dass sich Groß und Klein rundum wohlfühlen. „Die Cranger Kirmes ist eine Familienkirmes“, betont Horst Schiereck ebenso wie Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbundes.
Und zwar eine, die sich nicht zu verstecken braucht: „Für Crange haben sich 300 Schausteller mehr beworben als 2012 für das Oktoberfest“, so Timo Krupp von Stadtmarketing. Dass die Cranger Kirmes in der Champions League der Volksfeste spiele, sei aber außerhalb des Ruhrgebiets kaum bekannt. Die Stadt arbeite daran, dies zu ändern.
Hightech-Fahrgeschäfte wollen zur Cranger Kirmes
Den besonderen Charme von Crange mache die gelungene Mischung aus, sind sich Schausteller und Stadt einig: Hightech-Fahrgeschäfte und ansprechende Gastronomie, Kinderkarussells und Krammarktstände, die Schänken in den Hinterhöfen an der Hauptstraße und Charlys Boxbude. Der wichtigste Faktor sei jedoch das Publikum: „Die Menschen hier lieben ihre Kirmes“, sagt Albert Ritter.
Dass die Besucher schon kommen, bevor sich überhaupt nur ein Karussell dreht, das gebe es so nur hier. Selbst für einen, der mit der Cranger Kirmes groß geworden ist wie Wolfgang Lichte, ist sie der „Saisonmittelpunkt“: „Da bleibt immer noch ein Fieber“, gesteht er. Und als Wanne-Eickeler wisse er, dass es den Bürgern genauso gehe: „Schon im Winter werden wir auf die Cranger Kirmes angesprochen.“
Wenn auch die Standorte für die großen Fahrgeschäfte durch die Gestalt des Platzes vorgegeben sind, hat Sabine Marek im Vergleich zum vergangenen Jahr bei den kleineren Fahrgeschäften einiges neu arrangiert. Vor allem die Gasse vom Riesenrad zur Geisterbahn sieht diesmal anders aus, weil Stammgastronom Costaras absagen musste. Bei den Gastronomieständen und Biergärten hat Sabine Marek nichts geändert: „Es gibt viele Stammkunden, die nicht lange nach ihren Backkartoffeln suchen wollen.“
Oberbürgermeister Horst Schiereck ist sich sicher, dass auch in diesem Jahr das Konzept der Cranger Familienkirmes aufgehen wird: „Wenn es keine widrigen Umstände gibt, knacken wir die 4,2 Millionen Besucher-Grenze.“
Am Ende gibt's ein großes Feuerwerk
Eine Besonderheit der Cranger Kirmes sind auch die vielen Veranstaltungen, die zusätzlich auf dem Programm stehen. Traditionell geht es mit dem Pferdemarkt los, der am Donnerstag, 1. August (ab 10 Uhr) auf Gut Steinhausen an der Resser Straße stattfindet. Abends ab 18 Uhr schließt sich der Bürgerabend im Bayernzelt an. Offiziell eröffnet wird die Kirmes am Freitag (2.) ab 14 Uhr im Bayernzelt. Stargast: Michael Wendler.
Dass die Cranger Kirmes für Wanne-Eickel die „fünfte Jahreszeit“ ist, zeigt sich dann richtig mit dem Kirmesumzug, der Samstag (3. August) um 10.30 Uhr vom St. Jörgen-Platz in Eickel Richtung Crange startet. 120 Gruppen und Wagen mit 3600 Teilnehmern machen dabei mit. Am Sonntag findet um 10 Uhr im Bayernzelt der Schaustellergottesdienst statt, zu dem jeder Besucher willkommen ist.
„Engagiert in Herne“ heißt es am Montag ab 19 Uhr im Bayernzelt, bei einem Abend speziell für Ehrenamtliche. Dort werden auch die Auszeichnungen für die schönsten Fußgruppen und Festwagen des Umzugs verliehen.
Das KiJuPa lädt am Dienstag, ab 15 Uhr, zu einem Kindernachmittag in das Bayernzelt ein, am Mittwoch heißt es „Familientag“ mit vergünstigten Preisen. 1200 ältere Kirmesfreunde treffen sich am Donnerstag ab 14 Uhr bei Kaffee und Kuchen im Bayernzelt. Die Kirmes endet Sonntag, 22.30 Uhr, mit einem Feuerwerk.