Herne. . Ob sie im lokalen Branchenbuch stehen? Die „PIT-Ghosthunter-Germany“ sind Geisterjäger, die in Herne beheimatet sind. Die Ghosthunter gehen paranormalen Phänomenen auf den Grund. Da wundert es nicht, dass zu einem Interview auf den Herner Südfriedhof geladen wird.

Etwas mulmig ist dem Verfasser dieses Textes schon beim Gedanken an ein Treffen mit den „PIT-Ghosthunter-Germany“ (PIT steht für Paranormal Investigation Team), Hernes einzigen Geisterjägern. Was sind das eigentlich für Typen und was werden sie über ihre Arbeit mit paranormalen Erscheinungen erzählen? Zum Interview laden die „Ghosthunter“ ausgerechnet auf den Herner Südfriedhof. Auch hier führte das Team einst paranormale Untersuchungen durch. Am Haupteingang empfangen die Geisterjäger Udo B., Stefan W. und Mathias K. zum Gespräch. Alle drei möchten aus privaten Gründen ihre Nachnamen in der Zeitung nicht lesen.

Zopfträger Udo B. ist Gründer der „PIT-Ghosthunter-Germany“. Im schweizerischen Luzern legte der 45-Jährige bereits 2008 die ersten Grundsteine für ein Geisterjäger-Team, bevor die Liebe ihn ein Jahr später zurück in seine Heimatstadt Herne verschlug. Hier erfolgte 2009 die offizielle Gründung der Geisterjäger. Das Interesse für paranormale Phänomene überkam Udo B. allerdings schon in Jugendjahren. „Ich träumte eines Nachts von meinem Vater, bis morgens das Telefon klingelte“. Udo B.s Bruder nahm ab und erfuhr vom Tod des Vaters. Das konnte kein Zufall sein.

Entscheidendes Erlebnis

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Nach diesem Ereignis begann Udo B. sich in die Welt der paranormalen Phänomene zu begeben, las Unmengen an Literatur, um das Unfassbare zu verstehen. Udo B. ist fest überzeugt: „Die Seele eines jeden Menschen lebt nach dem Tod weiter“. Heute beschäftigen sich die Ghosthunter mit all dem, was Menschen Angst macht: mysteriöses Klopfen, Stimmen, Schatten und vielen anderen scheinbar unerklärlichen Ereignissen. Die Klientel, so sagen sie, ist bunt gemischt. „Wir versuchen unseren Klienten zu helfen und zu beweisen, dass es paranormale Ereignisse gibt – und das alles kostenlos“, sagt Udo B, über das Hobby der neun Mitglieder.

Unerklärliches in Essener Wohnung

Mitte Oktober ereignete sich einer dieser Fälle. In einer Wohnung in Essen gingen unerklärliche Ereignisse vor sich, Dinge sollen sich ohne Fremdeinfluss bewegt haben, es spukte an allen Ecken und Enden. Mit Infrarotkamera und Tonbandgerät im Gepäck rückten die Ghosthunter an, eine Wärmebildkamera machte daraufhin Aufnahmen des Umrisses einer „Gestalt“. „Ghosthunter“ Mathias K. spürte hingegen ein Kratzen am Rücken. „Die Familie ist daraufhin aus der Wohnung ausgezogen“, erzählt Mathias K. (28) vom mysteriösen Ereignis.

Der Fall zeigt: Alles erklären können auch die Geisterjäger nicht, ebenso wenig wie Geister fangen. Dennoch: „80 Prozent der Fälle haben eine natürliche Ursache“, ist sich Udo B. bewusst. Von „Ghostbusters“ und anderen Hollywood-Klischees wollen die Herner Geisterjäger jedenfalls nichts wissen.

Mit ihrem Interesse für Übernatürliches sind die beiden Männer jedenfalls nicht alleine: Der „Paranormale Kongress Deutschland“ soll im Oktober 2013 Interessierte mittels Vorträgen an das Thema heranführen. Ein genauer Termin und eine Lokalität für das Treffen der bundesweiten Geisterjäger steht noch nicht fest.

Herne ist Hauptsitz

Herne ist der Hauptsitz der „PIT-Ghosthunter-Germany“, doch das Team geht Fällen im gesamten Bundesgebiet nach. Per E-Mail an info@pit-ghosthunter-germany.de können sich Hilfesuchende an die Geisterjäger wenden, die kostenlos paranormale Untersuchungen vor Ort durchführen. „Ghosthunter“ bieten in regelmäßigen Abständen Schnupperkurse in Sachen paranormale Phänomene an. Termine werden im Netz unter www.pit-ghosthunter-germany.de bekannt gegeben.