Herne. . Gerade ist der deutsche Kinderfilm „Die Vampirschwestern“ in den Kinos angelaufen. Darin geht es um eine Familie, die aus dem transsilvanischen Bisstrien ins deutsche Bintburg auswandert. Und das liegt in der realen Welt in Börnig. Als Wohnort der Vampirfamilie wurde die Herner Siedlung herausgeputzt.

Spätestens seit weltweit Tausende Fans für den Anblick ihrer angebeteten Schauspieler stundenlang Schlange stehen, nur um dann überwältigt in Ohnmacht zu versinken, ist eines klar: Vampire sind in.

Um dem Format eine kindgerechte Alternative zu liefern, ist nun der deutsche Kinderfilm „Die Vampirschwestern“ in den deutschen Kinos angelaufen. Darin geht es um eine Familie, die aus dem transsilvanischen Bisstrien ins deutsche Bintburg auswandert, der Heimatstadt der menschlichen Mutter (Christiane Paul), die nun auch als Wohnort für den vampirischen Vater (Stipe Erceg) und die beiden Halbvampir-Töchter (Marta Martin und Laura Roge) dienen soll.

Basierend auf den gleichnamigen Kinderbüchern von Franziska Gehm wird eine reichlich vorhersehbare, aber dennoch unterhaltsame Geschichte über die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens erzählt, in denen Jungs und unliebsame Schulkameraden ebenso eine Rolle spielen wie nächtliches Flugtraining und Blutreserven im Kühlschrank.

Vampire in der Reihenhausidylle

Der aufmerksame Herner wird nach gut zehn Minuten Einführungsgeschichte innehalten: Die Siedlung, in die die Tepes-Familie zieht, sieht doch reichlich bekannt aus. Und tatsächlich – der Film wurde teilweise in Herne gedreht. Die Laubenstraße in der Teutoburgia-Siedlung diente als Wohnort der Vampirfamilie und wurde dafür aufwändig herausgeputzt.

Im Film hat die Herner Laubenstraße den Charakter der etwas spießigen, aber gemütlichen Einfamilienhaus-Siedlung. Die ungewöhnlichen neuen Nachbarn finden Platz in einem von Efeuranken umwucherten Haus. Die Straße solle ein Stück heile Welt darstellen, berichtete Co-Produzent Jakob Claussen im Vorfeld (die WAZ berichtete); nach langer Suche war das Produktionsteam schließlich auf den Herner Drehort gekommen.

Nieselwetter nicht erkennbar

Diese Ziel wurde in der Umsetzung durchaus erreicht: Das Nieselwetter des Sommers ist in keiner Minute im Film erkennbar. Alles sieht heimelig aus, die freundliche Oma mit Hund von nebenan sorgt sich um ihre Blumen, während Vampirjäger Van Kobast (Michael Kessler) sein Haus als Antwort auf die ungebetene Nachbarschaft reichlich mit Knoblauch ausstattet.

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Diese deutsche Idylle trägt zu dem Film wesentlich bei, der in gewohnten Spannungszyklen die Vampirgeschichte behandelt. Der Zuschauer fühlt sich an Szenen aus der Fernsehserie „Der kleine Vampir“ erinnert, oder an den eulenwendenden Postweg aus Harry Potter, als eine Fledermaus die Einladung zum Flugwettbewerb übermittelt. Die Erwartungen seines Genres erfüllt der Kinderfilm allemal: Die Herner Kulisse trägt dazu bei.