Herne. .

Der KulturKanal soll über das Jahr 2010 hinaus Wellen schlagen. Die zehn Anrainer-Kommunen rechnen sich gute Chancen auf eine Förderung aus.

Nachdem sich im Kulturhauptstadtjahr um die 45 000 Besucher zu Lande und zu Wasser unterhalten ließen, hoffen die Verantwortlichen jetzt, die Erfolgsgeschichte weiterschreiben zu können. Anlass ist eine Platzierung beim Tourismuswettbewerb Erlebnis.NRW, den das Wirtschafts- und Verkehrsministerium des Landes ausgelobt hat. Hernes KulturKanal-Konzept ist eines von 56 Gewinnerprojekten.

Es winkt eine Förderung durch das NRW-EU-Programm „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung 2007-2013 (EFRE)“, für das 43 Mio. Euro bereitstehen. Zwar müssen noch die formalen Anforderungen erfüllt, sprich Förderanträge geschrieben werden, doch nach Einschätzung von Hernes Kulturhauptstadtbeauftragter Regina Stieler-Hinz werden die Empfehlungen der unabhängigen Jury wohl befolgt.

Das hieße: 480 000 Euro für die Fortführung der Aktivitäten zwischen Duisburg und Datteln. Weitere 120 000 Euro wären von den zehn Kommunen und ihren Partnern selbst zu tragen. Zu den Partnern zählen mittlerweile der Regionalverband Ruhrgebiet, die Ruhr Tourismus GmbH, Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich und der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC).

Fördergelder ab 2012

Beworben hat sich Herne als federführende Kommune des Städteverbundes mit der „Erlebnispassage Rhein-Herne-Kanal“. Mit diesem Projekt soll sich die Wasserstraße „nachhaltig zum touristischen Motor für die Metropole Ruhr entwickeln“, heißt es in der Kurzbeschreibung des Projekts. Dazu solle die Netzwerke KulturKanal und Emscher Landschaftspark zusammengeführt werden, mit dem Ziel die Region touristisch noch effizienter zu vermarkten.

Ideen gibt es einige, wie Stieler-Hinz verrät, zumal das Jahr 2014 wieder allen Grund zum Feiern bietet: Der Rhein-Herne-Kanal wird dann 100 Jahre alt. Geht die Rechnung auf, könnten die Fördergelder ab 2012 fließen. „Wir wollen kein reines Tourismus-Marketing-Unternehmen werden“, sagt Regina Stieler-Hinz. Ziel sei es, „den Raum erlebbar zu machen“, aber auch „die Besucher an die Orte der Kultur zu führen“. Ein paar Dinge sind schon geplant. Die Emscherkunst, 2010 auch am Herner Hafen und in Recklinghausen-Süd installiert, wird im Zwei-Jahres-Rhythmus weitergeführt. Das „Metropolrad“ soll ab 2011 auf dem Gelände der Künstlerzeche auszuleihen sein. „Kinder am Kanal“, ein Jugendprojekt, wird als erhaltenswert eingestuft, und die Kulturschiffe sollen auch weiter verkehren. Vorstellen könnte sich die Kulturhauptstadtbeauftragte , dass Schiffstouren mit Infos vom Band angereichert würden, was ebenso zu finanzieren ist wie die Pflege der Internetseite und die Veranstaltungen.

Nach einer Verschnaufpause in 2011, wo nur ohnehin geplante Angebote laufen solle, will der KulturKanal-Verbund dann 20102 wieder durchstarten. Mit 200 000 Euro im Jahr - die Gesamtfördersumme verteilt auf drei Jahre - könne man zwar keine großen Sprünge machen, weiß Stieler-Hinz,„aber wir sind sehr glücklich, dass wir den Netzwerkgedanken aufrechterhalten können“.

Über 90 Veranstaltungen haben auf und an den 70 Kilometern KulturKanal stattgefunden, darunter das große Chorprojekt !SING. Mehr als 40 Kulturschiffe waren unterwegs; Lesungen, Filme, Theater und Musik waren mit an Bord. Das Kartenset des Radführers war schnell vergriffen.