Herne. Nun starten die Arbeiten: Der Hauptbahnhof Wanne-Eickel wird umfassend modernisiert. Was alles geplant ist - und welche Einschränkungen es gibt.

Es ist soweit: In Kürze starten am Hauptbahnhof Wanne-Eickel umfangreiche Umbauarbeiten. Erneuert werden unter anderem Bahnsteige, ein Bahnsteigdach, Treppen sowie die Bahnhofsunterführung. „Während der Bauarbeiten kommt es zu Einschränkungen am Bahnhof“, sagt ein Bahnsprecher zur WAZ.

„Modernisierungsoffensive 3“: Unter dieses Schlagwort fällt die Sanierung, die Anfang Juni im Hauptbahnhof Wanne-Eickel starten soll. Geplant sei der Neubau der Bahnsteige Gleis 1/2 und 7b/8b auf einer Länge von 215 Metern sowie der Neubau der Bahnsteige Gleis 3/4 und Gleis 5/6 auf einer Länge von 395 Meter. Dabei sollen die Bahnsteige auch auf eine einheitliche Höhe von 76 Zentimetern gebracht werden, um einen barrierefreien Zu- und Ausstieg in die Züge beziehungsweise aus den Zügen zu ermöglichen. Darüber hinaus sollen das rund 30 Meter lange Bahnsteigdach an Gleis 1/2, alle Treppenanlagen inklusive der Treppen zur Personenunterführung sowie die Personenunterführung selbst saniert werden. Zu den Arbeiten gehöre auch, dass die Bahnsteigausstattung und Monitore am Bahnsteig versetzt werden, so der Bahnsprecher weiter.

Soll endlich schöner werden: der Hauptbahnhof Wanne-Eickel. Auch die Gleise werden angepackt.
Soll endlich schöner werden: der Hauptbahnhof Wanne-Eickel. Auch die Gleise werden angepackt. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Herne: 25 Millionen Euro kostet die Komplett-Erneuerung

Erste Vorarbeiten hätten bereits stattgefunden, sagt der Bahnsprecher. So habe die Deutsche Bahn unter anderem die Baustellen-Einrichtungsfläche von Grünschnitt befreit. Geplant sei eine Fertigstellung der Baumaßnahmen im Sommer 2025. Insgesamt investierten der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und die Deutsche Bahn rund 25 Millionen Euro in die Komplett-Erneuerung.

Auf die Bahnkundinnen und -kunden kommen während der Bauarbeiten Einschränkungen zu. Durch die Modernisierung der Personenunterführung verringere sich beispielsweise die Durchgangsbreite des Tunnels. Außerdem würden zu Beginn die Bahnsteige 2 (Gleise 3/4) und 3 (Gleise 5/6) halbseitig gesperrt. Der Bahnsteig 4 (Gleise 7/8) sei dann vom November bis Dezember 2024 dran und werde beidseitig gesperrt. Anschließend sollen die Arbeiten an Bahnsteig 1 (Gleis 1/2) ab Januar 2025 weitergehen.

Wenn die Treppen erneuert werden, sollen die Menschen über provisorische Treppenzugänge ans Ziel geführt werden.
Wenn die Treppen erneuert werden, sollen die Menschen über provisorische Treppenzugänge ans Ziel geführt werden. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Um einen Zugang zu den Bahnsteigen zu ermöglichen, will die Deutsche Bahn während der Arbeiten an den Treppen zudem provisorische Treppenzugänge zu den Bahnsteigen 2 und 3 errichten: „Über diese gelangen Reisende zu den Bahnsteigen“, kündigt der Sprecher an. Und: „Die Aufzüge stehen wie gewohnt zur Verfügung, sodass Reisende auch barrierefrei zu den Bahnsteigen gelangen.“ Und die Kundinnen und Kundinnen müssen sich noch weiter umstellen: „Während der Bauarbeiten halten Züge jeweils an anderen Bahnsteigen.“

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Der bevorstehende Umbau des Hauptbahnhofs war auch Thema im Planungsausschuss. Die CDU hatte nachgehakt und um detaillierte Informationen gebeten. Dabei berichtete die Stadt, dass das Empfangsgebäude und die Personenunterführung auch mit taktilen Leitsystemen für Menschen mit Seheinschränkungen ausgestattet werden. Nicht zuletzt wollte die Union wissen, ob die geplante Seilbahn vom Vorplatz des Hauptbahnhofs aufs benachbarte Blumenthalgelände, auf dem eine Internationale Technologiewelt errichtet werden soll, führen kann. Ja, sie könne: „In der Machbarkeitsstudie zur Seilbahn wurde dies berücksichtigt und entsprechend der Trassenverlauf und die Lage der Stationen geplant“, so das Rathaus in seiner schriftlichen Antwort.

Schlechte Bewertung im VRR-Stationsbericht

  • Im Stationsbericht des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr kam der Hauptbahnhof Wanne-Eickel zuletzt schlecht weg. Im Frühjahr 2024 erhielt er von den Testern nur die zweitschlechteste Note „entwicklungsbedürftig“. Vor einem Jahr gab es für den Hbf noch eine um eine Kategorie bessere Note.
  • Vergeben wurde dabei nicht nur eine Gesamtnote, sondern es gab auch Einzelbewertungen. Die Aufenthaltsqualität sei „entwicklungsbedürftig“, die Fahrgastinformation „ausgezeichnet“, die Barrierefreiheit „ordentlich“, so die Tester.