Herne. Die Herner Isap AG gehört zu den Marktführern in ihrer Branche. Doch nun hat sie einen neuen Eigentümer. Das sind die Gründe, so geht es weiter.

Im vergangenen Jahr feierte die Isap AG noch runden Geburtstag. In 30 Jahren hatte sich das Unternehmen mit Sitz in Baukau vom Keller-Start-up zum weltweiten Marktführer in seinem Bereich entwickelt. Da lässt die Nachricht aufhorchen, dass Isap nun Teil der Mait-Gruppe wird.

Gründer Norbert Assen bestätigt auf Anfrage der Herner WAZ-Redaktion, dass er selbst sowie anderen beiden Vorstandsmitglieder Herbert Kleinewiese und Knut Wieczorek ihre Anteile an der Isap AG verkauft hätten. Außer diesem Eigentümerwechsel ändere sich zunächst nichts. Isap bleibe bis Ende des Jahres 2025 selbstständig und werde dann mit der Mait-Gruppe verschmolzen. Isap bleibe aber als eigenständige Gesellschaft bestehen.

Norbert Assen ist der Verkauf nicht leicht gefallen, doch es sei der Plan gewesen und passe.
Norbert Assen ist der Verkauf nicht leicht gefallen, doch es sei der Plan gewesen und passe. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Für Assen als Gründer ist dieser Verkauf ein einschneidender Schritt, doch das sei sein Plan gewesen. Er sei jetzt 65 Jahre alt und wolle maximal noch zwei Jahre im Unternehmen bleiben. Leicht sei ihm die Entscheidung nicht gefallen, Isap sei „sein Baby“ gewesen, er habe schon schlaflose Nächte während des Verkaufsprozesses gehabt. An Anfragen für eine Übernahme - zum Beispiel durch Fonds - habe es in den zurückliegenden Jahren nicht gemangelt, doch die Mait-Gruppe sei der einzige Kandidat gewesen, der für einen Kauf infrage gekommen sei. Mait, mit Hauptsitz in Rottweil, sei ebenfalls Spezialist für die Digitalisierung der Produktentwicklung in mittelständischen Fertigungsunternehmen und habe zudem einen Standort nur wenige Fahrminuten entfernt in Bochum. Als Mait mit dem Kaufangebot auf ihn zugekommen sei, habe er sich am Ende dafür entschieden. „Das passt zusammen, wir haben ein vertrauensvolles Verhältnis. Mir ist wichtig, dass Isap weiterentwickelt wird.“

Nach den Worten von Assen könnte der Standort in Herne in Zukunft wachsen - wenn er mit dem Mait-Standort verschmolzen wird. Nach jahrelangen Geburtswehen sei es in der Zwischenzeit gelungen, ein Grundstück zu kaufen, das unmittelbar ans Isap-Gelände an der Robert-Bosch-Straße grenzt.

Die Mait-Gruppe hat über 750 Mitarbeiter an 25 Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz und generiert mit rund 6000 Kunden einen Jahresumsatz von 170 Millionen Euro. „Mit dem Zuwachs der Isap stärken wir unsere Position in den Bereichen Produktentwicklung und Services in der Region Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Zusammenschluss ist somit ein weiterer wichtiger Schritt auf dem stabilen Wachstumskurs der Mait-Gruppe“, kommentiert Thorsten Walz, Mitglied des Mait-Vorstands, den Kauf.

In den vergangenen Jahren waren aus dem Isap-Mutterhaus die Tochterunternehmen Intalogy und Diprotec hervorgegangen. Beide Unternehmen sind allerdings nicht Bestandteil des Zusammenschlusses und werden ihre Geschäfte in Zukunft eigenständig weiterführen.