Herne. Jetzt geht‘s los: Am alten Pfarrhaus in Eickel tut sich etwas. Investor Werner Boxbücher erklärt, was jetzt aus der Brandruine wird.
Auf dem Grundstück des alten Pfarrhauses Eickel tut sich etwas. Investor Werner Boxbücher hat mit der Vorbereitung für die Sanierung des ausgebrannten historischen Gebäudes begonnen (WAZ berichtete). Diese könnte noch etwas komplizierter werden als ursprünglich erwartet. Boxbücher gibt sich aber zuversichtlich.
Mit einem Korb zum ausgebrannten Dachstuhl hinauf
Passanten stehen neugierig am Bauzaun und verfolgen die ersten Arbeiten. Das Gestrüpp wurde zurückgeschnitten. Vorne wurde der Boden für das neue Haus vorbereitet, das auf der Freifläche entstehen soll. Nach und nach entsteht das Gerüst rund um das Gebäude. Von einem Kran und einem schwebenden Korb sollen die verkohlten Reste des Dachs entfernt werden. „Wir müssen erst alles wegschneiden, damit unten sicher gearbeitet werden kann“, sagt Boxbücher.
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Ziel sei, das Gebäude erst einmal wieder soweit stabil zu bekommen, dass die Wände nicht mehr einstürzen können. Das erreiche man wahrscheinlich über die Zwischendecken, die neu eingezogen werden müssen, nachdem der Brand die hölzernen Böden völlig zerstört hatte. Danach werde das Dach auf die Mauerkrone gesetzt, damit alles regendicht sei. „Ich kann aktuell noch überhaupt nicht beurteilen, wie lange es dauert, bis wir die Wände trocken bekommen“, sagt Boxbücher.
Langer Kampf um Genehmigungen - grünes Licht für die Arbeiten
Er hatte lange um Genehmigungen gekämpft, jetzt gehe es noch um endgültig grünes Licht. „Ich habe jetzt gerade die letzten Unterlagen für die Genehmigung eingereicht“, sagt er. Zuletzt habe er noch einen Artenschutznachweis benötigt, weil Fledermäuse vermutet wurden, die sich aber laut Boxbücher nicht fanden. Auch ein alter Brunnen sei noch entdeckt worden, der nun aber fachgerecht verschlossen werden konnte.
Jetzt soll es Schlag auf Schlag gehen: In der kommenden Woche, kündigt Boxbücher an, werde bereits die Bodenplatte für das neue Mehrfamilienhaus auf der Freifläche vor dem alten Pfarrhaus gegossen. Wie berichtet, verkauft Werner Boxbücher die entstehenden Wohnungen als Eigentumswohnungen. Die Einnahmen sollen das Gesamtprojekt finanzierbar machen. Etwa die Hälfte der Wohnungen sei bereits verkauft, sagt Boxbücher, die andere Hälfte ist noch zu haben.
Wohnungen sollen vermietet werden, Verkauf der Wohnungen aus dem zweiten Haus
Die Wohnungen im alten Pfarrhaus sollen vermietet werden. Sieben Wohnungen sollen nach dem Plan entstehen. Von den Eigentumswohnungen sollen fünf Stück entstehen. Ein baugleiches Haus steht bereits an der Engelsburger Straße in Bochum.
Das mehr als 100 Jahre alte denkmalgeschützte Gebäude war im Oktober 2016 ausgebrannt. Es kam zu einem Kamineffekt, weil sich das in rasender Schnelle über das hölzerne Treppenhaus nach oben ausgebreitet hatte. Werner Boxbücher kaufte das Haus Ende 2022 bei einer Zwangsversteigerung. Die Backsteinmauern außen waren von der Hitze eher verschont geblieben. Die Polizei ging seinerzeit von Brandstiftung aus. Zu einer Verurteilung kam es allerdings damals nicht.
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Ob der Zeitplan, alles bis zum Ende des Jahres fertig zu haben, gehalten werden kann, mag Boxbücher nicht vorhersagen. Zuletzt hatte er noch auf einen Baustart Ende Februar, Anfang März gehofft. Das habe sich jetzt schon mal wieder verschoben. Aber es gehe nun auf jeden Fall los.