Herne. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage hat es im früheren Gemeindehaus St. Marien in Herne-Eickel gebrannt. Das Gebäude ist einsturzgefährdet.
In der Nacht zum Donnerstag war es ein Feuer im Keller, das sich schnell löschen ließ – jetzt hat es im ehemaligen Gemeindehaus Sankt Marien in Eickel erneut gebrannt. Die Folgen sind ungleich größer: Das Haus an der Marienstraße 2 ist akut einsturzgefährdet und darf nicht mehr betreten werden.
Mehrere Anrufer hatten der Feuerwehr in der Nacht zu Samstag um kurz nach 1 Uhr den Brand im Dachstuhl gemeldet. Als die Einsatzkräfte eintrafen, habe das Gebäude bereits im Vollbrand gestanden, berichtet die Feuerwehr. Rund 50 Kräfte von Berufs- und freiwilliger Feuerwehr waren im Einsatz. Ins Haus konnten sie schon zu Beginn nicht mehr; stattdessen versuchten sie, den Brand mit einem "massiven Außenangriff über die Drehleitern und weitere Stahlrohre am Boden" unter Kontrolle zu bringen. Die Nachlöscharbeiten liefen auch Samstagnachmittag noch weiter.
Freiwilliger Feuerwehrmann leicht verletzt
Das dreieinhalbstöckige, freistehende Haus war unbewohnt und stand zum Zeitpunkt des Feuers leer. Nach Angaben der Berufsfeuerwehr Herne wurde ein freiwilliger Feuerwehrmann beim Einsatz leicht verletzt. Ansonsten kam niemand zu Schaden.
Schon nach dem ersten Brand am Donnerstag war die Polizei von Brandstiftung ausgegangen; diese Theorie wird durch den erneuten Fall noch wahrscheinlicher. Es gebe den Verdacht und erste Erkenntnisse dazu, dass eine Person in der Nacht zu Samstag "im engen zeitlichen Zusammenhang mit dem Ausbruch des Feuers" aus dem Haus gekommen sei, teilten die Ermittler mit. Der oder die Unbekannte sei über einen Fußweg entlang der Marienkirche in Richtung Herzogstraße weggelaufen und anschließend mit einem dunklen Auto – eventuell einem schwarzen Audi A4 –davongefahren.
Polizei sucht Zeugen
Das Brandkommissariat der Kriminalpolizei Bochum hat die Ermittlungen aufgenommen. Erschwert würden diese durch die Tatsache, dass der Brandort aktuell nicht begehbar ist, sagte ein Polizeisprecher am Samstagvormittag. Man müsse nun erst mal abwarten, ob und wann Statiker das Gebäude für die Brandermittler freigeben.
Die Ermittler suchen dringend Zeugen und fragen: Wer hat am 13. und insbesondere am 15. Oktober verdächtige Beobachtungen gemacht? Sachdienliche Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 11 unter der Rufnummer 0234/909-4611 entgegen, außerhalb der Bürodienstzeit die Kriminalwache unter 0234/909-4441.(shu)