Herne. An der Farbgebung der Autobahnbrücken an der A42 und der A43 in Herne kommt Kritik auf. Dabei hält das Konzept noch Überraschungen bereit.
Mausgrau? Steingrau? Brückengrau! Nachdem eine neue Brücke nach der anderen über die Autobahnen rund um Herne geschoben wird, kommt Kritik an deren Farben auf. Noch ist allerdings nicht alles fertig. Der A43-Ausbau sieht für jede Stadt ein Farbkonzept vor. Wer nach Herne kommt, wird künftig nur noch Rot sehen.
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Kritik: Bahnbrücken kommen in „einem fürchterlichen, nichtssagendem Mausgrau“ daher
„Warum nur muss jede neue Bahnbrücke im Herner Kreuz in so einem fürchterlichen, nichtssagendem Mausgrau daherkommen“, fragt WAZ-Leser Rolf Senicer. Er kritisiert: „Die neue Brücke über die A43, die jetzt montierte über die A42 und die sich im Bau befindliche Brücke, ebenfalls für die A42 bestimmt, sind allesamt langweilig grau lackiert.“
Grundsätzlich sei der Anstrich der Brücken erst einmal eine Schutzlackierung, die der Haltbarkeit der Brücke diene, erklärt Autobahn-Sprecher Anton Kurenbach. Bei den Brücken der Bahn, die über die Autobahn führen, habe die Bahn letztlich den Farbton bestimmt: „Über die Farbe der Bahnbrücken im Kreuz hat die Bahn nach Rücksprache mit uns selbst entschieden.“
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Wer nach Herne kommt, wird künftig Rot sehen
So zweckmäßig der Ausbau der Autobahn vielleicht empfunden wird. Es sei sogar an Ästhetik gedacht worden: „Für den Ausbau der A43 gibt es grundsätzlich ein Gestaltungskonzept“, erklärt Anton Kurenbach. „Das sieht unter anderem vor, dass jedem Kreuz eine Farbe zugeordnet wird.“
Das heißt, dass man künftig bei der Nord-Süd-Fahrt über die A43 auf den ersten Blick erkennen kann, in welcher Stadt man sich gerade befindet. „Das bereits fertig gestellte Kreuz Recklinghausen ist blau gehalten“, sagt der Autobahn-Sprecher. „Am Kreuz Herne kommt künftig die Farbe Rot zum Tragen. Lärmschutzwände werden bei diesem Konzept entsprechend gestaltet.“
Die A43 in Herne wird aktuell sechsspurig ausgebaut. Deshalb müssen auch alle Brücken entlang der Autobahntrasse ersetzt werden, was den Ausbau besonders zeitaufwändig macht. Im Kreuz Herne kreuzen sich nicht nur die Autobahnen, sondern auch mehrere Bahnstrecken. In den nächsten Jahren muss unter anderem noch die Brücke Rottbruchstraße ersetzt werden. Auch die Straßenbrücken (unter anderem Holsterhauser Straße) werden durch Neubauten ausgetauscht.
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Viele Vorschriften bestimmen oft auch über die Architektur
Besonderen Wert auf Gestaltung legt die Autobahn übrigens vor allem bei Fußgängerbrücken, bei denen die Gestaltung nicht so sehr der Funktionalität unterworfen ist. Oft ergebe sich Architektur aus Vorschriften wie Wegebreiten und Statiken. Davon abgesehen versuche man, Brücken natürlich ansprechend zu gestalten, heißt es.
Die Bahn hat bislang auf eine Anfrage zur Farbgebung der Brücken noch nicht reagiert. WAZ-Leser Rolf Senicer hat aber eine klare Meinung: „Die Bahn hätte mit den Brücken echte Landmarken schaffen können, wenn sie den Mut gehabt hätte, die drei Brücken in jeweils einer anderen flotten, satt leuchtenden Farbe zu gestalten.“
Er unterstellt „intellektuelle Bequemlichkeit“ und „fehlenden Gestaltungswillen der Bahn“. Die Brücken seien „in Mausgrau hingerotzt“ worden. Dabei habe die Bahn doch die Möglichkeit gehabt, das „triste, dröge, antiquierte und Verspätungs-Image“ im „wahrsten Sinne des Wortes freundlicher aussehen zu lassen“.