Herne. Nachdem ein Mann in Castrop-Rauxel in die Emscher gestürzt ist, geht die Suche weiter. Eine Drohne steigt auf. Wie sind die Chancen?

Eine dramatische Suche nach einem in die Emscher gestürzten Mann hält Feuerwehr und Polizei weiter in Atem. Mittlerweile setzt allerdings auch Ernüchterung ein. Die Herner Feuerwehr lief bereits Meter für Meter den Flusslauf der Emscher ab. Der Mann war am Dienstagabend, 9. April, in Castrop-Rauxel in den Fluss gestürzt. Er könnte unmittelbar danach bis nach Herne oder sogar noch weiter flussabwärts getrieben worden sein. Es wird deshalb auch emscherabwärts bis Dinslaken gesucht. Auch am Donnerstag ging die Suche erneut weiter.

Donnerstag stieg noch einmal eine Drohne auf, um die Uferbereiche der Emscher abzusuchen. „So langsam sind allerdings alle Möglichkeiten, die wir haben, ausgeschöpft“, sagt Polizeisprecherin Pia Weßing. Die Suche mit der Drohne blieb bis zum Nachmittag allerdings erneut „ergebnislos“, wie es ernüchtert heißt. Die Retter haben mittlerweile kaum noch Hoffnung, den Mann lebend zu finden. Solange allerdings noch das letzte Fünkchen Hoffnung besteht, wird weiter beratschlagt, wie noch vorgegangen wird.

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Mann geht mit Hund spazieren und stürzt dabei in den Fluss

Laut Polizei war der Mann am Dienstagabend gegen 18.30 Uhr etliche Kilometer von Herne entfernt im Bereich der Borghagener Straße in Castrop-Rauxel in die Emscher gestürzt. Zeugen haben demnach gesichert beobachtet, wie er während eines Spazierganges mit seinem Hund ohne erkennbaren Grund in den Fluss fiel. Spekulationen über einen Sturz über die Hundeleine will die Polizei nicht bestätigen. Es gebe aktuell keinerlei Anzeichen für einen Suizid, erklärt Polizeisprecherin Pia Weßing auf Nachfrage. Auch ein Fremdverschulden wird ausgeschlossen. Die Polizei hat Hinweise zur Identität des Mannes. Der Hund konnte nach dem Vorfall gesichert werden. Dem Tier gehe es bestens.

Die Emscher fließt in diesem Bereich in ihrem bekannten Kanalbett. Rechts und links befindet sich ein Grünstreifen, der auch von Spaziergängern genutzt wird. Die Suche sei eine große Herausforderung, sagt Weßing. Die Fließgeschwindigkeit in der Emscher sei enorm hoch. Selbs für absolute Profis unter den Strömungstauchern sei die Suche im Fluss eine Herausforderung.

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Komplette Emscher zu Fuß abgelaufen – ohne Erfolg

„Wir wurden von der Feuerwehr Castrop-Rauxel angefordert“, sagt Jan Heller von der Herner Feuerwehr. Darauf habe man die komplette Emscher im Herner Stadtgebiet fußläufig abgelaufen, leider ohne Erfolg. Am Mittwoch war die Suche in Herne zunächst unterbrochen. Man warte auf Nachrichten aus dem Kreis Recklinghausen. Dort liegt die Hoheit über den Einsatz. Mittwochabend wurde über weitere Maßnahmen beratschlagt.

Polizei und Feuerwehr starteten bereits am Dienstag „groß angelegte Suchmaßnahmen“, wie es heißt. Dafür seien auch ein Hubschrauber und eine Drohne eingesetzt worden. Der Hubschrauber stieg auch am Mittwoch noch einmal auf. Hätte sich der Mann zumindest ans Ufer retten können, wäre er wohl längst gefunden.

Rund um die Emscher herrscht Lebensgefahr.
Rund um die Emscher herrscht Lebensgefahr. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Wie weit könnte der Mann getrieben sein?

Zunächst hatte die Feuerwehr Recklinghausen die Suche mit einer Drohne begonnen. Das Fluggerät ist mit einer hochauflösenden Wärmebildkamera und starker Beleuchtung ausgestattet. Auch ein Polizeihubschrauber flog zunächst den Recklinghäuser Bereich ab. Da die Emscher aber (anders als früher) nicht mehr mit großen Wehren und Gittern ausgestattet ist, besteht die Gefahr, dass der Mann binnen kürzester Zeit weit flussabwärts getrieben ist.

Am Dienstagabend war die Hoffnung noch groß: „Feuerwehrtaucher sowie Rettungsboote der Feuerwehr standen in unmittelbarer Bereitschaft für eine Wasserrettung“, heißt es von der Feuerwehr Recklinghausen, die den Einsatz koordinierte. Auch die Brücken über die Emscher seien mit Einsatzkräften besetzt worden.

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Suche entlang des Flusses

Auch die anderen Feuerwehren flussabwärts wurden alarmiert. Die Emscher fließt noch durch Gelsenkirchen, Oberhausen Bottrop und Dinslaken, mündet dort in den Rhein.

Nachfragen und Hinweise nimmt die Polizei im Kreis Recklinghausen unter Tel. 0800 361 111 entgegen. Wer den Mann in der Emscher entdeckt, soll schnellstmöglich den Notruf 110 oder 112 wählen. Jan Heller von der Herner Feuerwehr weist darauf hin, dass es in jedem Fall Eile geboten ist, selbst wenn jemand im Fall des Vermissten vom Schlimmsten ausgehe: „Es kann sich ja auch um einen anderen Verunglückten handeln.“

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