Herne. In Herne sind in einem Park Dutzende Kröten zertreten worden. Die Empörung ist groß. Nun wurde eine Belohnung ausgesetzt.
In Herne ist das Entsetzen groß: Unbekannte hätten am Montagabend am Gysenberg zahlreiche Erdkröten zertreten, berichtet der Umweltschutzverband BUND. Er spricht von mindestens 30 getöteten Tieren, die Stadt sogar von 30 bis 50. Die Tierrechtsorganisation PETA lobt unterdessen 1000 Euro für Hinweise auf die Täterin beziehungsweise den Täter aus.
Sie seien von einer Bürgerin informiert worden, berichtet BUND-Sprecherin Ingrid Reckmeier (und Grünen-Bezirksverordneter) der WAZ. Auf den gepflasterten Wegen rund um den Streichelzoo seien Kröten zermatscht worden, so der Hinweis. Sie habe vor Ort 30 zertretene Amphibien gezählt und fotografiert. Der Kommunale Ordnungsdienst der Stadt sei auch dabei gewesen.
„Tierquäler gesucht“: Mit diesen Worten kündigt die Organisation PETA 1000 Euro Belohnung für Hinweise an, die zur Verurteilung des Täters oder der Täterin führen. „Mit der Belohnungsauslobung wollen wir die Suche nach möglichen Tätern unterstützen und potenzielle Zeugen ermutigen, bei Tierquälerei nicht wegzusehen“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA, in einer Mitteilung. Er fügt an: „Kröten empfinden Angst und Schmerzen, wie andere Tiere. Sie absichtlich totzutreten, ist nicht nur grausam, sondern auch ein Verstoß gegen des Tier- und Naturschutzgesetz. Wer wehrlose Tiere quält, schreckt zudem möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten gegenüber Menschen zurück.“ Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich entweder bei der Polizei oder bei PETA unter 0711 8605910 oder per E-Mail zu melden – auch anonym.
Große Empörung im Naturschutzbeirat
Der Naturschutzbeirat habe sich in seiner Sitzung am Dienstagnachmittag, 5. März, mit dem Vorfall befasst. Die Empörung sei groß gewesen. „Was sind das für Menschen, die so etwas machen?“, fragt BUND-Mitglied Gerhard Kalus.
Falls die Erdkröten mutwillig getötet worden seien, handele es sich um eine Straftat, weil es sich um eine geschützte Art handele, erklärt David Hucklenbroich, seit dem 1. März Leiter des Fachbereichs Stadtgrün (und damit Nachfolger von Heinz-Jürgen Kuhl), auf Anfrage. An Spekulationen wolle er sich aber nicht beteiligen. „Wir wissen nicht genau, was passiert ist“, sagt Ingrid Reckmeier. Der BUND gehe aber nicht davon aus, dass es sich hier um einen Zufall handelt und bittet um Hinweise auf mutmaßliche Täter (an: info@bund-herne.de). Auch über eine Anzeige gegen unbekannt werde nachgedacht.
Nachrichten aus Herne - Lesen Sie auch:
- Kulturkampf um Herner Karneval geht in die nächste Runde
- Straße in Herne gesperrt: Trotzdem Parkchaos und Stau
- Versteck für Ratten: Stadt Herne führt Rodungsarbeiten durch
Amphibien seien in diesem Jahr aufgrund der Witterung zu einem sehr frühen Zeitpunkt zu ihren Laichplätzen unterwegs, die Wanderungen seien deshalb in vollem Gange, berichtet Stadtgrün-Chef Hucklenbroich. „Wir bitten darum, Rücksicht zu nehmen.“ Die Population von Amphibien haben durch den Verlust von Lebensräumen und Nahrungsquellen bereits stark abgenommen.