Herne. Unterricht anders gestalten, ist Ziel der Gesamtschule Erich-Fried. Dazu haben sie nun einen neuen Lernort. Auch die Kita Löwenzahn wirkt mit.

Weg vom klassischen Frontalunterricht, hin zu praktischem Lernen: Dieses Konzept möchte die Erich-Fried-Gesamtschule als „Lerndorf Holsterhausen“ verwirklichen. Ein kleiner Baustein, der in diese Entwicklung passt, ist ein neuer Lernort, der nun schräg gegenüber der Schule eröffnet wurde. Eine bisher nicht genutzte städtische Fläche wurde dort dem sogenannten „Urban Gardening“ gewidmet. Auch die Kita Löwenzahn ist in das Projekt eingebunden.

„Es ist ein kleiner Baustein von vielen, um das Leben in der Stadt zu verbessern“, formuliert es Oberbürgermeister Frank Dudda bei der Vorstellung des Projektes. „Wir müssen Natur in die Stadt bringen. Es müssen Orte zum Anfühlen und Erleben geschaffen werden.“ Genau das ist nun an der Grabenstraße direkt neben der Kita Löwenzahn möglich. Die Pflege der Fläche übernehmen die Kinder der Kita und Gesamtschule. Sie soll aber auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, teilt die Stadt mit.

Vier Bienenvölker werden an der Grabenstraße einziehen und hoffentlich für kiloweise Honig sorgen.
Vier Bienenvölker werden an der Grabenstraße einziehen und hoffentlich für kiloweise Honig sorgen. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Auf der kleinen Fläche wurden bereits Hochbeete errichtet und bepflanzt. In Bienenstöcken sollen vier Bienenvölker ihr neues Zuhause finden. „Im Sommer werden es pro Volk etwa 50.000 bis 60.000 Bienen sein“, erläutert Imkerin Natascha Tomlik vom Imkerverein Herne. Sie rechnet mit einer Ernte von etwa 160 Kilogramm Honig. Aber noch viel wichtiger als der, sei es, den Kindern hautnah die Bienen näherzubringen, ihnen zu zeigen, wie Honig entsteht und wie er geschleudert wird. Denn bei all dem dürfen sowohl die Kita-Kinder als auch Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule dabei sein.

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Es entsteht ein neuer Lernort für die Schülerschaft abseits des Klassenzimmers. „Wir möchten uns als Erich-Fried anders gestalten“, erläutert der kommissarische Schulleiter Anders Krosch. „Wir möchten uns öffnen als ,Lerndorf Holsterhausen‘.“ Die Schülerinnen und Schüler sollten in Kooperationen – wie jetzt mit der Kita, aber gerne auch mit dem örtlichen Kleingarten- oder dem Sportverein – Verantwortung übernehmen. „Wir möchten nicht nur aus Büchern lernen, sondern selbst erfahren“, so Krosch weiter. Dazu passe auch dieses Projekt, für das beispielsweise die Achtklässler bereits die Bienenstöcke gestrichen haben, wie Lehrer Oliver Dombrowski erzählt. Vor allem Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtbereichs Technik könnten hier handwerklich tätig werden.

Und auch die Erzieherinnen und Kinder der Kita Löwenzahn freuen sich bereits jetzt auf die Ernte von Obst und Gemüse und darauf, dieses dann gemeinsam zubereiten und essen zu können. Eine Blühwiese soll bei dem Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Verein „Wohnen in Herne“ und der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) entstanden ist, noch angelegt werden.