Herne. Die Serie aus Pleiten, Pech und Pannen auf dem Herner Betriebshof setzt sich fort: Aus Sicherheitsgründen musste die Stadt drei Bereiche sperren.

Die seit der Eröffnung 2020 durch Pleiten, Pech und Pannen geprägte Geschichte des Zentralen Betriebshofs der Stadt ist um ein Kapitel reicher: Aus Sicherheitsgründen mussten auf dem Areal an der Meesmannstraße drei weitere Hallen gesperrt werden.

Es seien „gleichartige Schäden“ wie an der zentralen Remise festgestellt worden, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Die Remise ist bereits im Sommer 2023 nach statischen Untersuchungen komplett gesperrt worden. Sie diente als Abstellort für Fahrzeuge sowie als Lager für Stiel- und Kleinwerkzeug wie Schaufeln und Harken. Die drei nun ebenfalls gesperrten Hallen waren für Fahrzeuge, Anhänger sowie Anbauteile und Stückwaren genutzt worden.

Die zentrale Remise auf dem Betriebshofgelände wurde bereits Mitte 2023 aufgrund baulicher Mängel aus Sicherheitsgründen gesperrt.




 
 
Die zentrale Remise auf dem Betriebshofgelände wurde bereits Mitte 2023 aufgrund baulicher Mängel aus Sicherheitsgründen gesperrt.     © Verdi

Die Stadt werde nun schnellstmöglich Alternativen für die aktuell nicht mehr nutzbaren Hallen suchen, heißt es. Neben dem Zentralen Betriebshof hat die Stadt noch zwei dezentrale Standorte (Thiesstraße und Lohofstraße). Ob einer der aufgegebenen ehemaligen Standorte als Übergangslösung genutzt werde, sei in der Abstimmung. Für Bürgerinnen und Bürger habe die Sperrung der Hallen jedoch keinerlei Auswirkungen.

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Stichwort Haftung: Ein von Betriebshof-Eigentümer Entsorgung Herne beauftragter Fachanwalt sei derzeit in der juristischen Prüfung im Hinblick auf das weitere Vorgehen, so Stadtsprecher Christoph Hüsken auf Anfrage der WAZ.

Die Stadttochter Entsorgung Herne hat den Betriebshof für zwölf Millionen Euro in direkter Nachbarschaft zum Wertstoffhof gebaut und für 18 Jahre an die Stadt vermietet. Untergebracht sind dort rund 200 Mitarbeitende der Fachbereiche Stadtgrün und Tiefbau.

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In einem internen Papier hatte die Verdi-Betriebsgruppe der Stadtverwaltung den Zentralen Betriebshof jüngst als „Schrottimmobilie“ bezeichnet, weil es seit der Inbetriebnahme im Sommer 2020 zahlreiche Missstände und bauliche Mängel gibt.

Im Dezember 2023 erreichte die Stadt eine weitere Hiobsbotschaft: Einbrecher hatten an einem Wochenende ungestört teure Maschinen aus dem Betriebshof stehlen können. Um diese Art der Selbstbedienung künftig zu verhindern, ist inzwischen eine über künstliche Intelligenz (KI) gesteuerte Videoüberwachung mit Aufschaltung zur Polizei installiert worden.